Die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben durch einen 3:0-Sieg in Münster das Pokal-Finale erreicht. Am 1. März trifft die Mannschaft in Halle/Westfalen auf Aachen.

Münster - Sie haben wohl bereits auf einen Sieg spekuliert. Vielleicht sogar damit gerechnet. Denn nur wenige Minuten nach Spielende eilte der Stuttgarter Manager Bernhard Lobmüller bereits mit einen großen Stapel blauer T-Shirts heran. „Finale! Halle 2015 – wir kommen“, so stand es darauf in großen weißen Lettern. Die Stuttgarter Bundesligaspielerinnen stehen im Endspiel des Pokalwettbewerbs des Deutschen Volleyballverbandes (DVV).

 

Überraschend kam der 3:0-(25:17, 25:22, 25:22)-Erfolg gegen den USC Münster im Halbfinale nach zuletzt sechs Siegen in Folge in der Liga wahrlich nicht. Die Dominanz, die Allianz Stuttgart dabei wieder einmal an den Tag legte, beeindruckte jedoch. „Das war richtig geil“, sagte die Spielführerin Kim Renkema. „Der Trainer hat uns sehr gut auf das Spiel eingestellt und unser Plan ist perfekt aufgegangen. Ich denke Münster war davon auch ein bisschen beeindruckt.“

Völlig unbeeindruckt präsentierten sich dagegen die Stuttgarterinnen von den 3300 Zuschauern, die die Münsteraner Sporthalle Berg Fidel in einen Hexenkessel verwandelten. Mit dem Ziel des DVV-Pokalfinales vor Augen spulten sie stattdessen routiniert ihre Angriffe ab und sicherten sich den ersten Satz klar mit 25:17. Obwohl sich die Münsteranerinnen im zweiten und dritten Satz steigerten und phasenweise sogar in Führung gingen, hatte keiner der 60 mitgereisten Stuttgarter Anhänger jemals die Sorge, dass es am Ende doch nicht reichen könnte für das Finale. Zu stark – ja beinahe unbesiegbar wirkt Allianz MTV Stuttgart nach inzwischen sieben Pflichtspielsiegen nacheinander. „Ich habe Angst dieses Wort zu benutzen. Aber ja, wir spielen gerade sehr sehr stark“, sagte Renkema.

Zum zweiten Mal nach 2011 im Pokalfinale

Durch den Sieg steht Stuttgart zum zweiten Mal nach 2011 wieder im DVV-Pokalfinale. Damals holten die Stuttgarterinnen den Pott dank eines 3:0-Erfolgs über Suhl. Gegner im Finale am 1. März vor 10 000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen werden dann die Ladies in Black aus Aachen sein. Sie setzten sich im zweiten Halbfinale ebenfalls mit 3:0 gegen den amtierenden Pokalsieger Rote Raben Vilsbiburg durch. Gegen den Tabellenachten der Bundesliga gehen die aktuell viertplatzierten Stuttgarterinnen als klarer Favorit ins Rennen, auch wenn der Trainer Guillermo Naranjo Hernandez davon nichts wissen will. „Es gibt keinen Favoriten. Favorit ist der, der am Ende gewinnt“, sagt er. Denn so emotional der Spanier an der Seite des Netzes agiert, so ruhig und besonnen wirkt er nach Spielende. Während seine Spielerinnen auf dem Heimweg im hinteren Teil des Busses noch feierten, hatte Hernandez weiter vorne bereits nur das nächste Ligaspiel im Kopf: „Wir sollten den Sieg jetzt ganz schnell vergessen. Das Finale ist erst im März, bis dahin zählt nur die Liga.“

Und die hat es in den nächsten Wochen in sich. Denn der Halbfinalsieg war für die Stuttgarterinnen lediglich der erfolgreiche Auftakt zu einer Serie von fünf Spielen in 14 Tagen – vier davon zu Hause. Ein Mammutprogramm für die Volleyballerinnen.

Bereits am Dienstag (19 Uhr) kommt es dabei zu einer ganz besonderen Partie. Der Endspielgegner aus Aachen kommt zu einem ersten Kennenlernen in die Scharrena. Die Stuttgarterinnen verspüren allerdings keine Lust, dabei irgendwelche Nettigkeiten auszutauschen. Sie wollen die drei Punkte und den achten Sieg in Serie. Denn inzwischen ist jedem im Verein klar, was mit dieser Mannschaft möglich ist. Sogar der zurückhaltende Trainer formuliert da eine Kampfansage. „Wir können mit dieser Mannschaft noch viele schöne Dinge erreichen. In der Liga können wir jeden schlagen“, sagt Hernandez bereits im Hinblick auf das Duell mit dem Tabellenführer aus Dresden – am Samstag.

Tickets
Eintrittskarten für die Finalspiele sind über die Hotline 01806-999 0000 (0,20 bis 0,60 Euro aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz) erhältlich.