Im Vorjahr haben eine Million Besucher auf dem Weindorf gefeiert – diese Zahl wird dieses Jahr voraussichtlich nicht erreicht. Die Veranstalter sind dennoch zufrieden – und haben eine profane Erklärung für den Rückgang. Das Weindorf endet am Sonntag.

Stuttgart - Es gibt Dinge, gegen die sind sogar Weindorf-Wirte machtlos. Gegen Temperaturen beispielsweise, die im sommerlichen August eher an einen winterlichen November erinnern. „Der Sonntag des ersten Wochenendes war richtig schlecht“, sagt Herbert Winkel, Wirt der Weinstube Löwen, „und wenn ein einziger Tag richtig schlecht läuft, kann man das mit den restlichen Tagen nicht wieder einholen.“ Es war eben sehr kalt – viel kälter als im vergangenen Jahr beispielsweise, als die warmen Tage schätzungsweise eine Million Besucher auf das Weindorf gelockt haben. „In diesem Jahr sind wir wahrscheinlich etwas drunter“, sagt Axel Grau, Geschäftsführer des Veranstalters Pro Stuttgart. Er setze allerdings noch Hoffnung auf das Wochenende, schließlich solle da das Wetter wieder besser werden.

 

Trotz allem: Das Weindorf war wieder ein Erfolg

Trotzdem sei das Weindorf auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg gewesen, wie Grau wiederholt betont: „Es kommen auch immer mehr Gäste aus der Region und mittlerweile sogar aus der Schweiz, Österreich oder Frankreich.“ Und auch wenn in den kommenden Jahren irgendwann ein Ableger des Stuttgarter Weindorfes in der Schweiz eröffnen würde, so glaubt Grau nicht, dass die Besucherzahlen in Stuttgart einbrechen: „Dazu ist der Anteil der ausländischen Gäste dann doch zu gering.“

Immer größer hingegen werde die Zahl derer, die in Dirndl und Lederhosen auf das Weindorf kommen würden. „Man kann dazu stehen, wie man möchte“, sagt Grau und spielt damit auf die zahlreichen Kritiker an, die Dirndl und Lederhosen eher nach Bayern als nach Württemberg verorten. „Die Tracht ist eine gute Feierbekleidung für die Feste im Spätsommer. Das Modische tut uns gut.“ Der Vergleich mit der Bluejeans, die ja schließlich auch aus den USA ihren Siegeszug in die ganze Welt geschafft habe, hinke allerdings.