Im Hörsaal erklärt die zehnjährige Pia den anderen Kindern einen Versuch. Die Experimente bei der Vorlesung an der Uni Stuttgart können problemlos daheim nachgemacht werden.

Stuttgart - Die zehnjährige Pia kennt den Versuch schon. Sie war eines von zehn Kindern, die im Vorfeld der Kinder-Uni bei einem Laborbesuch am Institut für Luft- und Raumfahrt der Universität Stuttgart einen Nachmittag lang Forscherluft schnuppern durften. Daher übernimmt sie nun bei der Vorlesung „Die Wunderwelt der Tropfen“ die Rolle des Professors Bernhard Weigand und seiner Kollegin Kathrin Schulte. Pia erklärt den Versuch, der alle Nachwuchsstudenten am meisten begeistert: den wippenden Trinkvogel.

 

Dabei handelt es sich um einen bunten Schluckspecht mit einer speziellen Flüssigkeit im Körper und einem saugfähigen Kopf mit Hut. Einmal angetrunken kippt er immer wieder nach vorne und taucht seinen Schnabel in das bereitstehende Wasserglas – immer und immer wieder. „Man muss den Kopf des Vogels am Anfang ins Wasser tauchen, sonst klappt das nicht“, weiß Pia aus ihrer Laborerfahrung. Dann verdunste das Wasser, der Kopf werde kalt, das Gas im Körper des Vogels ziehe sich zusammen und die Flüssigkeit im Körper steige nach oben, der Vogel wippe nach vorne und „dann trinkt er wieder“.

Die Kinder im Hörsaal haben gute Ideen

„Doch geht das wirklich endlos so weiter?“, möchte Bernhard Weigand von seinen Nachwuchsstudenten wissen. Einige haben auch gute Ideen. Man solle ihm einfach das Glas wegnehmen oder das Wasser selbst trinken, heißt es im Hörsaal. Tatsächlich werde, sagt Weigand, der Vogel nicht ewig weiterwippen. Irgendwann ist zu wenig Wasser im Glas, der Vogel taucht mit seinem Schnabel nicht mehr tief genug ein und das Trinken hat ein Ende. Doch das dauert. Und weil dieser wippende Schluckspecht so viel Begeisterung hervorruft, hat die Uni Stuttgart 30 Vögel am Ende der Vorlesung verlost.

Wer Pech beim Losen hatte, kann stattdessen daheim versuchen, Wolken selbst zu machen. Dazu braucht man eine leere PET-Sprudelflasche. Diese füllt man zur Hälfte mit Wasser, zündet ein Streichholz an, lässt es brennen, pustet es aus, wirft es in die Flasche und macht diese zu. Dann sehr, sehr fest den Bauch der Flasche drücken – und schon wird es im oberen Teil der Flasche diesig und es bilden sich Wassertröpfchen. „Genau das passiert auch in einer Wolke“, fasst Weigand zusammen.