Was der Sound von Stuttgart ist, haben schon viele nachgespürt. Am Samstag wird im Rahmen der Stuttgartnacht eine Antwort in Dutzenden Musikvideos gegeben – unter anderem. Wir haben schon einmal in die Playlist spickeln dürfen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Dem Sound von Stuttgart haben schon viele nachgespürt. Wie er klingt? Am Samstag versuchen sich der Rockhaus-Betreiber Thorsten Schulz und der ehemalige Filmgalerie-451-Chef Marc Hug in der „Kulturniederlassung Südwest“ in der Türlenstraße 2 an einer Antwort in Dutzenden Musikvideos: Im Rahmen der Stuttgartnacht zeigen sie Clips von und mit Stuttgarter Popmusikern, die es ins Musikfernsehen geschafft haben – oder auf dessen Nachfolger im Internet.

 

Nicht nur deshalb lohnt sich der Weg in die Türlenstraße: Da, wo zwischenzeitlich das Schauspiel Stuttgart Station machte, proben bisher Musiker – jeder für sich. Am Samstag öffnet die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung erstmals für die Öffentlichkeit ihre Türen. Neben den Musikvideos gibt es Konzerte, Marc Hug öffnet den Nachfolger seiner Filmgalerie 451 und im Foyer gibt es eine Klanginstallation zum „Sound of Stuttgart“.

Und natürlich besagte Videos. Wir haben die beiden Veranstalter vorab um einige Beispiele aus ihrer Video-Playlist gebeten und die folgenden Links zurückbekommen. Kommt mit auf eine vielfältig-vergnügliche Reise durch die Stuttgarter Musikgeschichte.

Camouflage sind nicht direkt aus Stuttgart, aber was macht das schon aus, wenn man einen internationalen Hit landet? „The Great Commandment“ ist ein toller Synthiepop-Song mit einem noch tolleren Video. Erkennt jemand, ob das in Bietigheim-Bissingen gedreht wurde?

Andere Musik, anderes Jahrzehnt: „MfG“ von den Fantastischen Vier. Zoran Bihac ist einer der besten und meist engagierten Stuttgarter Musikvideo-Macher. Wir haben ihn im vergangenen Jahr schon mal einen ganzen Abend lang über seine Videos reden hören. „Zeig’ im Musikvideo nicht das, was gesungen wird“, ist eigentlich eine feste Regel im Musikvideo-Biz. Smudo wollte es anders, dafür durfte Bihac als Kontrast im zweiten Teil des Videos ein „maximal spektakulär verdichtetes Bild“ zeigen: den explodierenden Wohnwagen samt herumspringendem Hund und Cheerleadern.

Und jetzt wird’s echt gesellschaftlich relevant! 2002 brachten Massive Töne ihre Single „Cruisen“ raus. „Wir sind die coolsten, wenn wir cruisen, wenn wir durch die City düsen“ – 2002 dachte da noch niemand an Stuttgart City:

Die neue Generation der Stuttgarter Musiker hält es damit ganz anders. Heisskalt drehen ihr Video zum Song „Alles gut“ komplett im Stuttgarter Nachtleben. Eau Rouge haben aus ihrer Videolocation im Azenberg-Areal gleich einen ganzen Club gemacht, der auch fast so hieß wie der Song „Golden Nights“.

Auch dem klassischen Livevideo wird gehuldigt. Und wer die Popakademie-Band Heising danach ganz toll findet, kann sie am selben Abend in der Türlenstraße auf der Bühne erleben:

Zum Abschluss noch ein bisschen gonzomäßiger Trash: Gallery sind bei der überaus umtriebigen 7us Media Group unter Vertrag:

Und mit Johnny Cosmos erotischer Ausstrahlung ist auch diese Videoschau beendet: