„Ohne Akzeptanz der Bevölkerung wird das alles nicht funktionieren“, mahnt der Energieexperte. Besonders gelungen findet er dabei die baden-württembergische Initiative der „Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung am integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept“ – und er ruft die Bürger ausdrücklich auf, sich daran im Internet zu beteiligen (www.beko.baden-wuerttemberg.de). Zumal nicht nur beim Bau neuer Stromtrassen, sondern auch beim Energiesparen die Bevölkerung gefragt sei, denn schließlich ruhe die Energiewende auf zwei Beinen: Neben dem Ausbau der Erneuerbaren sei auch eine Steigerung der Energieeffizienz unerlässlich. „Die beste Energie ist die, die wir gar nicht brauchen“, betont Staiß. So sieht er die energetische Sanierung von älteren Gebäuden als „zentrales Element“ der Energiewende. Damit erhöhe sich auch die Wohnqualität: „In einem gut gedämmten Gebäude fühlt man sich wohler“, ist Staiß überzeugt. Denn die typische „Temperaturzonierung“ in einer ungedämmten Wohnung mit kalten Fenstern und Wänden werde vielfach als unangenehm empfunden.

 

Nach diesem „Ausflug“ in die Welt des Energiesparens widmet sich Staiß wieder ganz den Herausforderungen, die mit der Abkehr von Kohle, Öl und Kernkraft verbunden sind. Hier liegen seinem Forschungszentrum unter anderem innovative Möglichkeiten am Herz, regenerativ erzeugten Stroms zu speichern. Wenn die Sonne scheint und der Wind kräftig weht, dann wird schon heute immer häufiger zu viel Strom erzeugt. Dieser überschüssige Strom lässt sich bisher nur sehr begrenzt speichern – die Kapazität liegt laut Staiß bei gerade einmal 0,04 Terawattstunden. Wandelt man dagegen Strom sozusagen in chemische Energie um – also in Wasserstoff und Methan –, dann kann man ihn als energiereiches Gas für lange Zeit aufbewahren. Und die Speichermöglichkeiten im deutschen Gasnetz sind mit mehr als 200 Terawattstunden weitaus höher. Allerdings ist der Wirkungsgrad dieser Umwandlung bescheiden: „35 Prozent – wenn es gut läuft“, räumt Staiß ein. Gleichwohl gibt er zu bedenken, dass dieser Überschussstrom sonst gar nicht genutzt werden könne.

So schließt Staiß seinen Vortrag mit den Chancen ab, die sich Deutschland durch die Energiewende eröffnen. Er betont, dass dieser Umbau viele Arbeitsplätze schaffe und Deutschland beachtliche Exportmöglichkeiten eröffne. Die deutsche Industrie hätte zum Beispiel gute Voraussetzungen, beim Aufbau intelligenter Stromnetze, sogenannter Smart Grids, zum internationalen Leitmarkt zu werden. „Die Chancen sind am Ende größer als die Risiken“, ist Staiß überzeugt. Und so gibt er seinen Zuhörern die Empfehlung mit auf den Weg, „die bittere Pille zu schlucken, denn am Ende hilft sie.“

Hier finden Sie die Videos zum Vortrag über die Chancen und Risiken der Energiewende und den über die Wirkung von Placebos.

Wegen des großes Interesses hatte sich die Redaktion entschlossen, die beiden Vorträge per Livestream im Internet zu dokumentieren. Auch über Twitter kann das Wichtigste zu den beiden Vorträge nachgelesen werden: Unter dem Namen @StZ_Live und dem Schlagwort (Hashtag) #Leseruni hat die StZ die wichtigsten Informationen rund um die Leser-Uni aus dem Hörsaal gezwitschert.

Nach diesem „Ausflug“ in die Welt des Energiesparens widmet sich Staiß wieder ganz den Herausforderungen, die mit der Abkehr von Kohle, Öl und Kernkraft verbunden sind. Hier liegen seinem Forschungszentrum unter anderem innovative Möglichkeiten am Herz, regenerativ erzeugten Stroms zu speichern. Wenn die Sonne scheint und der Wind kräftig weht, dann wird schon heute immer häufiger zu viel Strom erzeugt. Dieser überschüssige Strom lässt sich bisher nur sehr begrenzt speichern – die Kapazität liegt laut Staiß bei gerade einmal 0,04 Terawattstunden. Wandelt man dagegen Strom sozusagen in chemische Energie um – also in Wasserstoff und Methan –, dann kann man ihn als energiereiches Gas für lange Zeit aufbewahren. Und die Speichermöglichkeiten im deutschen Gasnetz sind mit mehr als 200 Terawattstunden weitaus höher. Allerdings ist der Wirkungsgrad dieser Umwandlung bescheiden: „35 Prozent – wenn es gut läuft“, räumt Staiß ein. Gleichwohl gibt er zu bedenken, dass dieser Überschussstrom sonst gar nicht genutzt werden könne.

So schließt Staiß seinen Vortrag mit den Chancen ab, die sich Deutschland durch die Energiewende eröffnen. Er betont, dass dieser Umbau viele Arbeitsplätze schaffe und Deutschland beachtliche Exportmöglichkeiten eröffne. Die deutsche Industrie hätte zum Beispiel gute Voraussetzungen, beim Aufbau intelligenter Stromnetze, sogenannter Smart Grids, zum internationalen Leitmarkt zu werden. „Die Chancen sind am Ende größer als die Risiken“, ist Staiß überzeugt. Und so gibt er seinen Zuhörern die Empfehlung mit auf den Weg, „die bittere Pille zu schlucken, denn am Ende hilft sie.“

Hier finden Sie die Videos zum Vortrag über die Chancen und Risiken der Energiewende und den über die Wirkung von Placebos.

Wegen des großes Interesses hatte sich die Redaktion entschlossen, die beiden Vorträge per Livestream im Internet zu dokumentieren. Auch über Twitter kann das Wichtigste zu den beiden Vorträge nachgelesen werden: Unter dem Namen @StZ_Live und dem Schlagwort (Hashtag) #Leseruni hat die StZ die wichtigsten Informationen rund um die Leser-Uni aus dem Hörsaal gezwitschert.