Der Bund Deutscher Architekten vergibt wieder seine Hugo-Häring-Auszeichnung für die besten Gebäude in Baden-Württemberg. 122 Kandidaten stehen in Stuttgart zur Auswahl. Auch das StZ-Publikum kann wieder abstimmen.

Stuttgart - Stuttgart, heißt es, sei eine Architektenstadt. Dass der Titel verdient ist, belegen nicht nur die drei Hochschulen – Universität, Hochschule für Technik und Kunstakademie –, an denen man am Neckar Architektur studieren kann. Das zeigt sich auch spätestens alle drei Jahre, wenn der baden-württembergische Landesverband des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in seinen fünfzehn Kreisgruppen die besten Bauten auszeichnet. Die Zahl der Bewerber ist über die Jahre kontinuierlich gestiegen und hat 2014 eine Rekordhöhe erreicht: 122 Projekte sind allein für die Hugo-Häring-Auszeichnung in der Stuttgarter BDA-Kreisgruppe eingereicht worden, darunter bekannte öffentliche Bauten wie die Stuttgarter Stadtbibliothek und das Affenhaus in der Wilhelma.

 

Jeder hat drei Stimmen

Wie vor drei Jahren hat die Stuttgarter Zeitung dabei wieder die Schirmherrschaft für den Publikumspreis übernommen: Vom 3. Juli an sind sämtliche 122 Kandidaten der Kreisgruppe Stuttgart sowohl im Treffpunkt Rotebühlplatz ausgestellt als auch online auf der Homepage der StZ zu sehen. Dort können Besucher und Leser sich die Wohnhäuser, Kindergärten, Schulen, Gemeindezentren, Verwaltungsgebäude, Museen und Gewerbebauten in Ruhe angucken und sich dann jeweils für ihre drei Favoriten entscheiden. Abgestimmt werden kann allerdings nicht online, sondern nur per Stimmkarte. Diese liegen im Treffpunkt Rotebühlplatz in der Ausstellung aus und können direkt an Ort und Stelle eingeworfen oder per Post an den BDA geschickt werden. Das Bauwerk, das die meisten Stimmen erhält, bekommt den Publikumspreis. Feierlich überreicht wird er am 18. Juli bei der Vergabe der Hugo-Häring-Preise im Treffpunkt Rotebühlplatz, denn neben dem Publikum kürt natürlich auch wieder eine unabhängige Fachjury die besten Bauten in und um Stuttgart.

Spannend wird dabei auch wieder, ob Jury und Publikum konform gehen – wie 2005, als dem Stuttgarter Kunstmuseum sowohl von den Experten als auch von den Besuchern der Lorbeer zugesprochen wurde. Oder ob die Voten so stark voneinander abweichen wie 2011, als sich das Publikum mehrheitlich für eine Villa des Stuttgarter Architekten Alexander Brenner aussprach, während die Jury unter den insgesamt siebzehn Auszeichnungen, die sie vergab, vor allem die katholische Kirche als Bauherrn anerkannte. Voraussagen lässt sich darum nur, dass die 122 Kandidaten einem die Wahl nicht leicht machen werden.