Der Aufsichtsrat der Südwestdeutschen Verkehrs AG (SWEG) hat den Alleingang seines Vorsitzenden Wolfgang Reimer gerügt, der sich auf die Suche nach Vorstandspersonal gemacht hatte. Die Suche sei freilich nötig, so das Gremium.

Stuttgart - Der Aufsichtsrat der SWEG Südwestdeutsche Verkehrs AG hat den Alleingang seines Vorsitzenden, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer (Grüne) aus dem Agrarministerium, bei der Suche nach einem weiteren Vorstand gerügt. Zugleich billigte das Kontrollgremium jedoch das bisherige Auswahlverfahren und will in seiner nächsten Sitzung über die Personalfrage entscheiden. Das ist nach Angaben eines SWEG-Sprechers das Ergebnis einer Sondersitzung des Aufsichtsrates, die auf Drängen des Finanz- und Wirtschaftsministeriums am Donnerstag einberufen worden war. Damit kommt Reimer, der eigenmächtig die Suche nach einem neuen Technik-Vorstand in die Wege geleitet hatte, offenbar mit einem blauen Auge davon.

 

In der von der SWEG verbreiteten Erklärung heißt es, das Gremium habe die Sachlage ausführlich erörtert: „Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden hat der Aufsichtsrat beanstandet, dass er erstmals in der heutigen Sitzung mit dem Sachverhalt Nachfolge für den technischen Vorstand und dem laufenden Auswahlverfahren befasst wurde.“ Reimer hatte unabgestimmt eine Personalberatung beauftragt, die bereits geeignete Kandidaten für die Nachfolge des Technik-Vorstandes Walter Gerstner empfohlen haben soll; eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen. Gerstners Vertrag läuft offiziell bis 2018; bisher wurde lediglich spekuliert, dass er vorzeitig ausscheiden könnte.

Laut der SWEG-Erklärung kam der Aufsichtsrat zu der Überzeugung, es liege „im Interesse des Unternehmens, die Suche nach einem Nachfolger für den technischen Vorstand fortzusetzen“. Man wolle daher das bisherige Auswahlverfahren fortführen. In der nächsten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 10. Dezember solle über die Nachfolge Gerstners entschieden werden.