Landesweit haben sich am Freitag etwa 400 Beschäftigte aus dem Einzelhandel an Warnstreiks von Verdi beteiligt. Betroffen waren Unternehmen wie Ikea, H&M und Esprit.

Stuttgart - In der Tarifrunde des Einzelhandels macht die Gewerkschaft Verdi weiter Druck. An Warnstreiks beteiligten sich am Freitag landesweit rund 400 Beschäftigte, wie ein Gewerkschaftssprecher in Stuttgart mitteilte. Kurzfristige Arbeitsniederlegungen gab es in Betrieben in Mannheim, Heidelberg, Walldorf, Heilbronn, Bad Friedrichshall, Reutlingen und Göppingen. Betroffen seien die Unternehmen Ikea, Kaufhof, Kaufland, H&M und Esprit gewesen.

 

Verdi kritisierte erneut das jüngste Angebot der Arbeitgeber. Diese hatten es zuletzt leicht erhöht und boten nun zusätzlich eine jährliche Einmalzahlung von 150 Euro an. Sie sind für einen zwei Jahre laufenden Vertrag mit zwei Nullmonaten und einem Plus von 1,5 Prozent nach zwei Monaten, nach zwölf Monaten soll ein weiteres Plus von 1,0 Prozent folgen. Die Einmalzahlung käme oben drauf. Der Verdi-Sprecher sagte, die Arbeitgeber böten bislang lediglich Entgelterhöhungen an, die noch unter den zu erwartenden Preissteigerungen lägen. Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 6 Prozent in einem einjährigen Vertrag.

Der Handelsverband Baden-Württemberg kritisierte die Warnstreiks. „Das bringt nichts. Verdi muss sich jetzt zusammenraufen und in den Verhandlungen einen Schritt auf uns zugehen“, sagte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. In der Branche arbeiten in Baden-Württemberg rund 490 000 Menschen.