Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier will keine Sanktionen gegen Russland wegen des Syrien-Konflikts beschließen. Er will dagegen wieder Gespräche über eine Waffenruhe in Aleppo in Gang bringen.

Luxemburg - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier lehnt Sanktionen gegen Russland in der Syrien-Krise ab. „Ich sehe zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht, wie möglicherweise langfristig wirkende Sanktionen hier zur Verbesserung der Versorgung der Zivilbevölkerung beitragen sollen“, sagte Steinmeier zum Auftakt eines EU-Außenministertreffens am Montag in Luxemburg. „Deshalb bin ich ja nicht der einzige, der in diesem Falle bei Sanktionen eher skeptisch ist.“ Seine Bemühungen richteten sich eher darauf, die Gespräche über eine Waffenruhe zur Versorgung der Bevölkerung in Aleppo mit Hilfsgütern wieder in Gang zu bringen. Darin sehe er momentan die größte Chance für eine Verbesserung der humanitären Lage in der umkämpften Großstadt.

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel dagegen will Russland einem nicht bestätigten Medienbericht zufolge mit weiteren Sanktionen zu einer Änderung seiner Kriegsführung in Syrien bewegen. Die Kanzlerin wolle beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag dafür werben, die Strafmaßnahmen gegen Russland wegen seines „rücksichtslosen Vorgehens“ in Aleppo zu verschärfen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.