Das konnte ja nicht gut ausgehen: Die Grünen-Politikerin Claudia Roth trifft am Rande der Einheitsfeier in Dresden auf pöbelnde Demonstranten. Am Ende zeigt Roth dem Mob zwar nicht den Stinkefinger – aber fast.

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Dresden - Was hat die Grünen-Politikerin Claudia Roth sich dabei bloß gedacht: Am Rande der Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden gerät sie mit einer Handvoll pöbelnder und offensichtlich fremdenfeindlicher Demonstranten aneinander – am Ende bleibt Ratlosigkeit angesichts der irrationalen Wut, die sich dort Bahn bricht.

 

Immerhin ist die kleine Begegnung lehrreich für den Zuschauer, wenn auch auf eine sehr bedrückende Art, denn sie offenbart die Distanz zwischen den Menschen, die dort schwadronieren, und dem Rest der Gesellschaft. Das ganze Ausmaß der gegenseitigen Ablehnung und der Sprachlosigkeit, die derzeit in Deutschland und besonders am Montag in Dresden herrschen, in einer Nussschale.

Zwischenzeitlich geistern verschiedene Videos durchs Netz:

Die Pöbler nennen Roth eine Hetzerin und werfen ihr vor, dass sie das deutsche Volk vernichte. Aber rational wird dem Pöbel wohl auf alle Zeit kaum beizukommen sein. Auch dies zeigt das Video. Nachdem Roth bereits ein paar Meter weitergezogen ist und ein Interview geben will, wird sie mit Trillerpfeifen übertönt.

Am Ende ist es wie immer: Der Appell an die Vernunft verpufft und die Kusshand von Claudia Roth ist im Grunde das weibliche Pendant zu Sigmar Gabriels Stinkefinger, den der SPD-Politiker kürzlich einigen rechten Pöblern entgegengestreckt hat.

Es bleibt wohl nur wenig mehr bei Menschen, die sich von der Gemeinschaft so verabschiedet haben wie die Pöbler. Ganz schön traurig.