Nach der Eroberung der afghanischen Stadt Kundus durch die islamische Taliban rechnet der Leiter der operativen Stabsstelle beim Land, Hermann Schröder, mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland. „Das wird enorme Auswirkungen auf uns haben.“

Heidelberg - Der Leiter der operativen Stabsstelle beim Land Baden-Württemberg, Hermann Schröder, rechnet wegen der dramatischen Lage in Afghanistan mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland. „Gestern fiel Kundus. Das wird enorme Auswirkungen auf uns haben“, sagte er am Dienstag in Heidelberg. Am Montag hatten islamische Taliban die afghanische Provinzhauptstadt Kundus im Norden des Landes erobert, zwei Jahre nach dem Bundeswehr-Abzug aus der Stadt im Norden des Landes. Nach Syrern bilden Afghanen inzwischen die größte Gruppe von Schutzsuchenden, die in die EU kommen.

 

Nach Angaben von Schröder kommen seit Anfang September täglich 1300 Flüchtlinge nach Baden-Württemberg. Diese Zahl werde auf bis zu 2000 steigen, wenn der Zugang nach Deutschland bei 10.000 Flüchtlingen pro Tag bleibe, sagte er. In diesem Fall werde die zentrale Registrierungsstelle, die derzeit in Heidelberg eingerichtet werde, nicht ausreichen. Dann müssten noch zwei oder drei vergleichbare Stellen im Land geschaffen werden.