In dem bereits seit drei Jahren schwelenden Streit zwischen der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo und der Lufthansa-Tochter gibt es Bewegung: Die Fluglinie hat ein neues Tarifangebot vorgelegt.

Frankfurt - Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verzichtet wegen eines neuen Tarifangebots von Eurowings zu Wochenbeginn auf Streiks bei der Lufthansa-Billigtochter. Arbeitsniederlegungen seien frühestens ab Mittwoch möglich, erklärte Ufo. Die Gewerkschaft forderte die Eurowings-Geschäftsführung zu einem Treffen am Montag auf.

 

Ein Eurowings-Sprecher begrüßte die Bereitschaft der Arbeitnehmervertreter, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Wir sind zuversichtlich auf Basis der verbesserten Offerte eine gütliche Einigung zu erzielen“, sagte er. Ufo bezeichnete allerdings das vorliegende Angebot als unzureichend. Das Management solle seine Offerte so verbessern, dass ein Wiedereinstieg in die Verhandlungen möglich werde.

Die Vertreter des Kabinenpersonals hatten angekündigt, dass es ab Montag zwei Wochen lang jederzeit zu Arbeitsniederlegungen kommen könnte. Die würden hauptsächlich die Eurowings-Flotte in Hamburg und Düsseldorf betreffen. Für den Fall, dass die Eurowings-Spitze nicht einlenkt, will Ufo zudem alle Mitglieder über einen unbefristeten Streik abstimmen lassen.

Der Konflikt zwischen Ufo und Eurowings köchelt bereits seit drei Jahren. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter. Ufo wirft dem Management vor, sich nicht an vorherige Zusagen aus der Schlichtung bei der Konzernmutter Lufthansa gehalten zu haben. Zudem ärgert die Gewerkschafter, dass die geplante große Expansion von Eurowings nur noch über ausländische Günstigtöchter stattfinden soll. Offiziell gescheitert sind die Tarifverhandlungen seit Ende September. Für die Lufthansa hat der rasche Ausbau von Eurowings Priorität, um den Vormarsch von großen Low-Cost-Airlines wie Ryanair in Deutschland zu stoppen.