Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will nicht während der Pfingsttage streiken. Allerdings plane man einen Warnstreik für die kommende Woche, sollten die Tarifverhandlungen mit der Bahn scheitern, sagte Gewerkschaftssprecher Reitz.

Berlin - Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat vor dem Hintergrund der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn einen Streik ihrer Mitglieder über Pfingsten ausgeschlossen. Gewerkschaftssprecher Uwe Reitz sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, bei einem Scheitern der Verhandlungen werde es kommende Woche in jedem Fall einen Warnstreik geben, allerdings frühestens ab dem Dienstag. Grund dafür sei, dass die EVG mit dem Ausstand nicht die Reisenden, sondern allein das Unternehmen treffen wolle.

 

Bei der nunmehr zwölften Verhandlungsrunde seien strukturelle Fragen wie etwa die Regelung von Pausenzeiten abgeschlossen. Im Laufe des Abends und möglicherweise auch noch bis Freitagfrüh ginge es nun um „materielle Fragen“ wie Lohnerhöhungen und die Laufzeiten der Tarifverträge, sagte Reitz. Insbesondere in diesen letzten Punkten hatte die Gewerkschaft Nachbesserungen von der Deutschen Bahn gefordert.

Anders als die Lokführergewerkschaft GDL hat die EVG in dieser Tarifrunde noch kein einziges Mal zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die beiden Gewerkschaften hatten sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Deshalb verhandeln beide für alle ihre Mitglieder und damit teilweise auch für dieselben Berufsgruppen. Die Deutsche Bahn will jedoch konkurrierende Regelungen innerhalb einer Berufsgruppe verhindern. Mit der GDL tritt der Konzern in der nächsten Woche in eine Schlichtung ein.