Im Ludwigshafener Tatort „Babbeldasch“ mussten die Schauspieler ohne ausformuliertes Drehbuch auskommen. Außerdem wurde Dialekt gesprochen. Unser Fazit zum Sonntagsklassiker.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Mannheim -

 

Die Handlung in zwei Sätzen

Die Chefin eines Amateurtheaters stirbt an einem allergischen Schock – ermordet mit Mohn im Croissant. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) wollte sich eigentlich einen netten Abend im Theater machen. Jetzt heuert sie in der Truppe an.

Zahl der Leichen

eine.

Konzept

Der Filmemacher Axel Ranisch hat das Team zum Experiment gebeten. Die Szenen wurden chronologisch gefilmt, und die Schauspieler mussten improvisieren. Das haben sie ausgenutzt und sind lustvoll aus sämtlichen Mustern ausgebrochen. Das Beste: Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) haben sich angefreundet, und Odenthal hat sich zur Hilfsmutti der Zwillinge gemausert. Wie das wohl weitergeht?

Spontane Sprüche

„Jeder Einzelne kann’s gewesen sein. Sogar ich.“ – „Das trifft mich wie ein Keulenschlag.“ – „Desterwegen.“

Kühne Wendung

Das Opfer hatte gleich zwei Männer. Eine „Alliance par trois“, wie es der eine nennt – 38 Jahre lang.

Darsteller

Gedreht wurde im Ludwigshafener Mundarttheater Hemshofschachtel. Die Amateurschauspieler standen das erste Mal vor der Kamera. Dadurch wirkt der „Tatort“ mitunter wie Reality-TV, wobei dieser authentische Anstrich reizvoll und amüsant zugleich ist.

Unser Fazit

Das Konzept von Axel Ranisch ist voll und ganz aufgegangen – eben weil kein klassischer „Tatort“ herausgekommen ist. Die ungewöhnliche Versuchsanordnung könnte auch in die nächsten Folgen frischen Wind bringen.

Spannung 2, Logik 2