Wir haben gesehen: „Hal“ mit dem „Tatort“-Team Sebastian Bootz und Thorsten Lannert aus Stuttgart. Hier lesen Sie die Kritik.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Sehr gern gesehen: In „Hal“ aus Stuttgart lässt der große Bruder schaurig grüßen.

 

Die Handlung in zwei Sätzen

Eine Schauspielschülerin, die nebenher bei einem Online-Escortservice arbeitet, wird beim Sex erstickt. Die Spur führt zu der Softwarefirma Bluesky, die ein Anti-Gewalt-Programm entwickelt hat, das klüger als die Menschen ist.

Zahl der Leichen

Zwei. Oder doch drei? Denn die Software von Bluesky hat das Video vom Tod der jungen Frau manipuliert. Was ist eigentlich mit dem Originalvideo? Vielleicht gab es ja noch eine Tote? Das weiß nur Bluesky.

Verwirrungsfaktor

Nicht nur die Kommissare, auch die Zuschauer fragen sich immer wieder: Sind die echt? Denn die Personen, die in den Internetportalen und auf den Monitoren der Firma Bluesky erscheinen, plaudern selbstverständlich mit den lebenden Personen und kommentieren sogar Mimik und Gestik. Keine Frage: Sie sind real und echt, dabei aber definitiv virtuell.

Unser Fazit

Dass sich ein Computersystem emanzipiert und seinen Schöpfer auslöscht, mag literarische und filmische Tradition haben, für einen „Tatort“ war die Idee erfrischend. Leider ist die Vorstellung allmächtiger Technik auch nicht abwegig.

Spannung

Zeitweise hat man das Gefühl, in einer Science-Fiction gelandet zu sein, aber als der verzweifelte Programmierer das Unheil abzuwenden versucht, wird es spannend, wie es sich für Krimis gehört.

Logik

Logisch? Wer weiß das schon? Wenn Computersysteme Täter und Tatzeiten manipulieren können, kommt man mit seiner Alltagslogik längst nicht mehr mit.