Wir haben gesehen: „Klingelingeling“ mit den Münchner Ermittlern Batic und Leitmayr. Das Ganze ist mehr Drama als Thriller – und verlangt nach einem märchenhaften Schluss.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Die Handlung in zwei Sätzen: Batic und Leitmayr ermitteln im Fall eines toten Säuglings – und mischen die rumänische Bettler-Mafia in München auf. Weihnachtsglocken und klingelnde Handys dienen als Leitmotive.

 

Zahl der Leichen: Im Grunde sind alles Unfallopfer – der tote, in einer Kirche abgelegte Säugling genauso wie ein zu Tode gekommener rumänischer Sklaventreiber.

Weihnachtsblues: Für Batic (Miroslav Nemec) ist das Fest ein Graus, weil es sich abzeichnet, dass er die Feiertage allein verbringen muss; Leitmayr (Udo Wachtveitl) graut’s vor Weihnachten mit seiner Mutter, die im letzten Moment dann doch die Segel streicht und auf Kreuzfahrt geht. Der einzige, der sich herrlich naiv aufs Christkind freut, ist Gehilfe Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer), eine wunderbar erfrischende Nebenfigur.

Humor: Der ist alles andere als krachledern, sondern mitunter äußerst delikat. Im Leichenwagen nach Rumänien wird nicht nur der tote Säugling transportiert, sondern auch Wachtveitls Weihnachtsgans in der Kühlbox. Damit die nicht umsonst gestorben ist, sagt der Polizist.

Finale: Wer sich den Kopf darüber zerbricht, wie realistisch es ist, dass zwei Polizisten ein totes Baby im Leichenwagen nach Rumänien chauffieren, ist selbst schuld. Der teils deprimierenden Handlung tut ein märchenhafter Schluss gut.

Unser Fazit: „Klingelingeling“ ist mehr Sozialdrama als Thriller, denn unter welchen unglücklichen Umständen der Säugling zu Tode kam, wird schnell klar. Früh klingelt’s also auch beim Zuschauer.

Spannung : Note 3 Logik: Note 2