Wir haben gesehen: „Zwei Leben“ mit den Kommissaren Flückiger und Ritschard aus Luzern. Ein düsteres Psychodrama um eine lebende Leiche, das einen trotz Längen nicht kalt lässt.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Luzern - Die Handlung in zwei Sätzen Ein Mann stürzt von einer Brücke und wird von einem Fernbus überrollt. Schnell wird klar, dass es kein Suizid war und der Mann eigentlich schon vor zwölf Jahren beim Tsunami in Thailand ums Leben gekommen war.

 

Zahl der Leichen Eine.

Was fesselt Michael Neuenschwander spielt den unglückseligen Busfahrer Beni Gisler überzeugend und ohne Pathos. Der arme Teufel verliert alles, wird zur wandelnden Zeitbombe, nur seinen Instinkt verliert er nicht, und deshalb kommt er der Mörderin vor der Polizei auf die Spur.

Wer spricht denn so? Häufig fallen komische Lehrsätze, die aus einem Psychoseminar stammen könnten. Kommissar Flückiger (Stefan Gubser) zu Gisler, den er schon aus seiner Militärzeit kennt: „Das darfst du nicht persönlich nehmen. Wenn ich in meinem Job alles persönlich nehmen würde.“

Depp vom Dienst Eigentlich gibt es in diesem düsteren Psychodrama aus Luzern wenig zu lachen. Nur wenn der Regierungsrat Eugen Mattmann auftaucht (grandios täppisch: Jean-Pierre Cornu) wird es so peinlich, dass es eine wahre Pracht ist.

Starkes Motiv Man mag es kaum glauben, dass die sonst so beherrschte Psychologin Roth (Stepanie Japp) den fiesen, längst totgeglaubten Baulöwen Conti (Markus Graf) aus Rache ins Jenseits befördert, aber ein Argument sticht: „Er benutzte immer noch das eklige Rasierwasser.“

Unser Fazit Trotz Längen und kleinen Ungereimtheiten ein Kriminaldrama, das keinen kaltlässt.

Spannung Note 2-3 Logik Note 3