Zeig mir deine Lieder: Wir haben vier lokale SEMF-Acts - Marius Lehnert, Domenico Mazza, Milyano und Raphael Dincsoy -  nach ihren 2014 Faves gefragt. Ergebnis: Gut durchgemischt wie das Festival.

Stuttgart - Am Jahresende blickt man zurück. Wir haben vier Stuttgarter DJs, allesamt beim SEMF vertreten, nach den fünf Tracks gefragt, die für sie in diesem Jahr in irgendeiner Form besonders von Bedeutung waren. Das Ergebnis: Ein weiterer Mosaikstein im komplexen Gesamtgefüge Techno- und House-Szene Stuttgart sowie ein kleiner Vorgeschmack, wie das SEMF mitunter klingen wird.

Marius Lehnert
Gehört zwischenzeitlich zur SEMF wie Dundu. Der DJ, Produzent und Veranstalter der Reihen Deeper! und Discotronic wird wieder auf einem der vier großen Floors vor einem Headliner auflegen. Marius war Resident im Rocker 33 und ist auch außerhalb von Stuttgart unterwegs. Zwischenzeitlich kann er einige Releases verbuchen. Seine Selektion zeigt, wie vielseitig er als Künstler tickt.

 

Dan Croll - From Nowhere (Âme Remix)



Für mich der Remix des Jahres 2014. Leider nicht veröffentlicht, da Dan Croll und dessen Management den - wohl gemerkt offiziellen - Remix als nicht gut genug empfanden bzw. Dan Crolls Stimme ihnen zu stark heruntergepitcht und dadurch verfremdet wurde.

Matthias Meyer - Becuz



Der Original Track des Jahres 2014 für mich. Matthias Meyer ist einer der begnadetsten, aber gleichzeitig oft viel zu stark unterschätzten House-Produzenten Deutschlands und schafft es jedes Jahr aufs Neue, Underground-Hit nach Underground-Hit zu zaubern.


Mano Le Tough - Return To Yoz



Mit dieser Rave-Granate des Iren Mano Le Tough hatte ich selbst auf der Tanzfläche einen der intensivsten Momente des Jahres - im Februar, als Âme und Mano im Offenbacher Club Robert Johnson zehn Stunden back2back spielten und mit diesem Track die Abfahrt eingeleitet wurde. Seit Veröffentlichung hat die Scheibe meinen Plattenkoffer bis heute nicht verlassen.

Robin Kampschoer - Banger



Ein Wahnsinns-Tool, das man perfekt in ein Maintime-Set integrieren kann und das unglaublich schön nach vorne groovt!

David August - Epikur



David August ist zweifelsohne einer der talentiertesten Künstler und Musiker in der globalen elektronischen Musikszene. Mit diesem Hit auf dem Berliner Label Innervisions setzt er Maßstäbe an Emotion und Gefühl.

Mehr von Marius Lehnert gibt's hier.

Seite 2: Domenico Mazza

Domenico Mazza
Swabian Stallion! Immer gut drauf, bezeichnet sich Domenica Mazza als Italo-Schwabe und ist vorwiegend im Climax zu hören (eigene Party „Swabia Electronica“), das Mazza-Wohnzimmer. Der überzeugte Marienplätzler gehört ebenfalls fest in das Local-SEMF-Boot und kombiniert stramme Tech-House-Grooves mit Ibiza-Lebensgefühl.

Sebastian Mullaert – Chant De Paris (Original Mix)



Der schwedische Produzent und DJ ist vor allen Dingen als eine Hälfte des experimentalen Duos Minilogue bekannt. Diese kraftvolle, sechzehnminütige hypnotische Hymne hat mich von Anfang an gefesselt und nimmt die Raver auf eine euphorische Reise mit. Voller warmer Akkorde, bisschen Berliner Keller und Sonnenuntergang auf Ibiza.

Los Suruba – Fine feat Sutja Gutierrez (Original Mix)



Sie sind bekannt für ihre Releases auf Culprit, Get Physical, Stil Vor Talent, oder Noir Music. Dieser Sommer-Track an der Schnittstelle von Deep-House und Tech-House ist genau für den Moment bestimmt, wenn die Sonne durch das Dach scheint und der Club sich mit Licht füllt.

Rone – Parade (Dominik Eulberg Remix)



Dieser bezaubernder Track von 2012, hat mich dieses Jahr oft begleitet und war der perfekte Abschluss-Titel meiner Sets. Ein erhabener Remix voller Schönheit und Melancholie.

Jel Ford – Grand Union (Original Mix)



Dieser Titel erinnert daran, dass Techno nicht immer Dunkel und Schwer sein muss. Der Londoner ist wieder da, funky, groovig mit vollem Bass.

Andre Sobota – Common Place (David Granha Remix)



Der Brasilianer macht schönen hochwertigen Progressive House, mit einre kraftvollen Vision von Bass und Synthesizer.

Einen SEMF-Mix von Domenico Mazza gibt's hier.

Mehr Infos hier.

Seite 3: Milyano

Milyano
„Müssen die Tracks aus dem Jahr 2014 sein?“, fragte Milyano. Nein, müssen sie nicht! Elektronische Musik kann ziemlich zeitlos sein und ein Stück von 1996 locker ein 2014er-Set reinpassen. Milyano ist zum ersten Mal beim SEMF zu Gast, legt regelmäßig in Stuttgarter Clubs und Bars auf und hat dieses Jahr mit seiner eigenen Open Air Reihe Bruja im Ludwigsburger Waldhaus einen kleinen Hype ausgelöst.

Marcel Fengler - Jaz‬



Techno mit Soul, Jazz und Liebe.

Livio & Roby - The Old Skull



Peaktime Bombe – trippy Tip.

Laurine Frost - Let`s Feed The Wolf (Petre Inspirescu Remix)‬



‬‪Perfekter Hörgenuss! Ob After Hour, warm up, im Auto, zu Hause oder im Club, egal wo. Beastmode.‬

Hangover (Moodymann Mix)



Der Bruja Open Air Track des Jahres! Die Leute haben das Lied wie verrückt unter freiem Himmel in der Sonne gefeiert.‬

Massive Attack - Unfinished Sympathy (Perfecto Mix‬)

‬‪

‪All time classic chill out tune.‬

Mehr Infos zu Milyano auf der Internetseite.

Seite 4: Raphael Dincsoy

Raphael Dincsoy
Auch dank seiner Arbeit als Booker wurde das Lehmann im Bosch-Areal zu einem der renommiertesten Techno-Clubs des Landes. Raphael Dincsoy konnte sich ebenfalls im Laufe der letzten Jahre als DJ landesweit profilieren. Wie man anhand seiner Favoriten hören wird, vertritt Raphael Dincsoy einen eher klassischen, minimalistischen wie monotoneren Techno-Sound, der meist dank nur leichten Strukturänderungen Spannung aufbaut.

Sandrien - I left my girlfriend at the club



Zum ersten mal in Ben Sims` Fabric Mix gehört und direkt geflashed gewesen. Groovy aber trotzdem treibend nach vorn. Sandrien hat einen ganz eigenen Style und da ich sowieso auf gute Vocals stehe, passt das perfekt.

Talismann - Mars Wars



Techo in seiner reinsten Form. Reduziert aber trotzdem voll auf den Punkt. Die Nummer rollt einfach von Sekunde eins unaufhaltsam los. Walzt im Club alles nieder. Voraussetzung jedoch eine gute PA. Sonst ist die Wirkung dahin.

Alan Fitzpatrick - Truant



Alan ist mittlerweile einer meiner engsten Freunde im Technobusiness und seit diesem Jahr auch Resident bei uns im Lehmann. Er ist eine echte Hitmachine. Truant ist pure Energie. Zudem kann man die Nummer sowohl in Technosets als auch in groovigeren, fast schon tech-housigeren Sets spielen. Funktioniert immer!

Oliver Deutschmann - Michigan



Oliver Deutschmann ist ein brillanter Produzent, finde ich. Sehr einfach, jedoch die Strukturen nie langweilig - ganz im Gegenteil. Teilweise baut er durch die Monotonie eine richtige Spannung auf. Michigan ist der ideale Beweis dafür.

Monoloc - Things (Monoloc Edit)



Auch hier ist wieder Monotonie mein Stichwort. Normalerweise bin ich nicht so "drin" in Monolocs Sound, aber diese Nummer ist schlichtweg Wahnsinn. Unfassbar emotional und catchy. Obwohl wenig passiert bekomm ich hier jedes mal aufs neue Gänsehaut.

Johannes Heil - Transition Six - Figure



Es gibt Tracks und es gibt Hits. Transition Six is ein echter Hit. Johannes Heil hat sich über die letzten ein, zwei Jahre endlich wieder ein starkes, eigenes Image aufgebaut und steht jetzt wieder für einen eigenen Sound. Er war schon immer ein unfassbar guter Produzent, jetzt kommt das endlich auch wieder durch.

Mehr Infos zu Raphael Dincsoy gibt's hier.