Neben den Headlinern prägen auch zahlreiche Stuttgarter Locals das Festival Semf. Wir haben mit drei Acts, die dieses Jahr im Fokus standen, gesprochen: Zeitverschiebung, Ackermann, SHDW und Obscure Shape.  

Stuttgart - Neben den zugkräftigen Headlinern, sehen sich die Macher des Semfs auch in der Pflicht, den Stuttgarter Acts eine gebührende Plattform zu geben. Wir stellen drei Künstler aus Stuttgart vor, die 2016 auf sich aufmerksam gemacht haben.

Die Neuen: Zeitverschiebung
Hannes Hergenröder und Francois Saorine alias Zeitverschiebung und ihr monströser Maschinenpark poppten Anfang des Jahres 2016 auf. Das Duo erspielte sich mit ihrem gefühlvollen, elektronischen Live-Act in der Kirchheimer Milchbar, im Kottan und im Spätsommer beim Hans-im-Glück-Brunnen eine kleine Fangemeinde. Zeitverschiebung spielt dabei ausschließlich eigene Songs und legt großen Wert darauf, ihren eigenen Sound mit eigens aufgenommenen Klängen und Samples zu kreieren. Zum krönenden Jahresabschluss werden sie beim Semf auf der Komme-was-wolle-Stage auftreten.

 
Zeitverschiebung – wie kam es dazu?
Ursprünglich kennen wir uns über die Coverband Tonic, bei der wir beide spielen. Nach einiger Zeit des gemeinsamen musikalischen Schaffens wollten wir neben dem Covern auch noch eigene Musik machen. Da wir beide gerne elektronische Musik hören und sowieso schon viel in der Szene unterwegs waren, hat das eine zum anderen geführt. Auch vor Tonic und Zeitverschiebung waren wir beide in unterschiedlichen Projekten aktiv, allerdings ist ZV das erste in diesem Genre.

Was hat euch musikalisch geprägt?
Wir denken nicht, dass unsere musikalischen Einflüsse irgendwelche Grenzen kennen und das ist auch gut so. Wir wüssten ehrlich gesagt nicht, wo wir da jetzt anfangen und wo aufhören sollten.
 


Könnte man das Kottan als euren Entdecker bezeichnen oder die Milchbar in Kirchheim Teck?
Als Entdecker würden wir das Kottan nicht bezeichnen, allerdings haben wir dort unser erstes Live-Set gespielt. Beide Locations haben uns von Anfang an tatkräftig unterstützt. Danke dafür, Andreja und Gunnar!
Euer Stil wirkt emotional und verträumt....
Das ist einfach der Sound, den wir gerne hören und auch in der Clubszene, vor allem in Stuttgart, etwas vermissen! Natürlich hängt das auch mit unserem Setup zusammen und den Instrumenten, die wir spielen, und an den Möglichkeiten, die wir live haben und haben wollen.

Gutes Stichwort: Ihr reist noch mit richtig viel Equipment an. Improvisiert ihr, ist jeder Auftritt anders?
Ja, das ist richtig - wir haben viel dabei! Tatsächlich ist bei uns jedes Set anders, auch wenn wir nicht immer neue Songs spielen. Es ist uns sehr wichtig die einzelnen Teile recht frei zu halten, so lassen wir Raum für Spontanität und Improvisation. Natürlich gibt es gewisse Eckpfeiler, an denen wir immer ankommen, aber die meisten Übergänge sind nur grob abgesteckt.

 

Ihr seid als Künstler zum ersten Mal beim Semf. Was für Erwartungen habt ihr an das Festival?
Wir freuen uns einfach bei einer so großen und bekannten Veranstaltung dabei sein zu können. Das ist eine tolle Plattform für uns, deswegen hoffen wir natürlich, dass wir ein gutes Set spielen und einige Leute zum Tanzen bringen.

Was ist für 2017 geplant? Wird es demnächst offizielle Zeitverschiebung-Releases geben?
Ja, wir planen eine erste EP Anfang 2017 zu releasen. Wenn alles gut läuft wird dann im März unsere erste EP unter dem Label Jagoo veröffentlicht. Das ist eine kleine und feine Gruppe an Produzenten, DJs und Live-Künstlern, die etwas frischen Wind in die elektronische Musiklandschaft Stuttgarts bringen will. Auch von unseren Kollegen Mau & Mau gibt’s Anfang des Jahres ein Platte, sowie von „Blind“, der im Dezember seine erste EP veröffentlicht. Aber nicht nur mit den Releases, sondern auch mit eigenen Parties erhoffen wir uns in den kommenden Monaten und Jahren einen Namen im Stuttgarter Raum und darüber hinaus zu erspielen.

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