Hierzulande werden immer mehr Speichersysteme für Solarstrom verkauft. Auch die Elektromobilität wird wichtiger. Um bedeutsamer wird für Europa eine eigene Batterieproduktion, meint Klaus Zintz.

Stuttgart - Mit der Brennstoffzelle hat es angefangen: Da wollte Stuttgart als Messe- und Veranstaltungsort weltweit ganz vorne mit dabei sein. Das ist auch ganz gut gelungen. Doch die Brennstoffzelle ist angesichts der stürmischen Entwicklung in der Batterietechnik etwas ins Hintertreffen gelangt. Umso wichtiger ist es, dass die Stuttgarter Messe seit einiger Zeit auch das Elektrofeld beackert und weltweit mit zu einem Zentrum des Informationsaustausches über diese innovative Technologie werden will. Dabei kümmert sie sich klugerweise besonders um die Hersteller von Produktionsanlagen, die international noch ganz vorne mit dabei sind.

 

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Aktuell baut etwa Elon Musk, der mit seinem Unternehmen Tesla schon die Elektroautobauer technisch ordentlich auf Trab hält, in den USA eine riesige Batteriefabrik auf. Dabei hat er neben Elektroautos vor allem auch kleine häusliche Anlagen zum Speichern von Sonnenstrom im Visier. Diese erfreuen sich – im Gegensatz zur Elektromobilität – hierzulande einer wachsenden Beliebtheit. Dabei spielt sicherlich auch der Wunsch vieler Menschen eine Rolle, von den Energieversorgern ein gutes Stück weit unabhängig zu werden.

Der Batteriemarkt verspricht in Zukunft also kräftige Zuwachsraten. Umso wichtiger ist es, das Feld nicht den Asiaten und Amerikanern zu überlassen, sondern sich auch in Europa um eine eigene Batterieproduktion zu kümmern. Das wäre auch für die hiesigen Anlagenbauer wichtig, weil dann Referenzanlagen vor Ort in enger Zusammenarbeit mit den Batterieproduzenten entwickelt werden könnten. Das würde auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit enorm stärken.

Die Bereitschaft dazu ist da, doch nun müssen den Absichtserklärungen auch Tagen folgen. Da sind dann aber neben den Unternehmen auch die Verbraucher als Kunden gefragt, und zwar nicht nur bei Speichern für den heimischen Solarstrom vom Dach. Die Bereitschaft, mehr für die Umwelt zu tun und zumindest mit dem Zweitauto in der Stadt elektrisch unterwegs zu sein, ist hierzulande noch viel zu gering. Aber vielleicht wird diese Einsicht in Zukunft durch strengere Umweltauflagen und andere Anreize gefördert.