Seit Jahren steht der große Gebäudekomplex der Telekom im Göppinger Reusch leer. Die Zukunft der Immobilie ist unklar, weil Funkstille herrscht.

Göppingen - Die Telekom hat nicht nur in Faurndau eine große Dependance. Noch gar nicht so lange ist es her, da wurde ein riesiger Bürokomplex im Göppinger Reusch am Müglitzer Weg eingeweiht – damals, 1986, noch unter der Regie der Oberpostdirektion als neues Fernmeldeamt. Mehrere Hundert Mitarbeiter, die zuvor auf mehrere Standorte in Göppingen und Umgebung verteilt gewesen waren, fanden dort auf mehr als 10 000 Quadratmetern Nutzfläche ein neues Domizil.

 

Die Gebäude im Ruesch stehen leer

Vom Reusch aus wurde nicht nur der Kreis Göppingen, sondern es wurden auch Teile der Telefonnetze in den Kreisen Esslingen, Ostalb und Rems-Murr betreut. Außerdem befand sich damals bereits das Breitbandkabel durch die Post im Ausbau, noch als reines Kabelfernsehen. Auch dafür war das Fernmeldeamt zuständig. Später wurde es eine Niederlassung der Telekom, unter anderem auch für die Telekom-Tochter VCS. Seit einiger Zeit aber stehen die Gebäude im Reusch leer.

Zum Rathaus herrscht seit zwei Jahren Funkstille

„Es hieß, sie sollen abgerissen und das Gelände für Wohnungsbau vermarktet werden“, berichtet Helmut Renftle, der Göppinger Baubürgermeister. Dazu müsse der als „Sondergebiet Post“ ausgewiesene Bebauungsplan allerdings geändert werden. Doch die Telekom äußert sich zu ihren Plänen nicht. „Seit zwei Jahren herrscht sozusagen Funkstille“, sagt Renftle. Auch aus der Konzernzentrale ist nichts zu erfahren. „Von Plänen für das Göppinger Reusch ist uns nichts bekannt“, beantwortete gestern ein Telekom-Sprecher eine entsprechende Anfrage der StZ.