Große Freude bei den Tennis-Damen der STG Geroksruhe: Schneller, als es selbst mancher Insider für möglich gehalten hätte, hat die erste Mannschaft der Damen den direkten Aufstieg in die Württembergliga geschafft.

Degerloch - Sie haben gejubelt, sie haben gefeiert und sie haben gelacht. Die erste Damenmannschaft der STG Geroksruhe hat am Sonntagabend allen Grund zur Freude gehabt: Mit einem 8:1-Sieg in Fellbach haben sie den Meistertitel in der Oberliga gewonnen und den direkten Aufstieg in die Württembergliga geschafft.

 

„Ich bin super glücklich und stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns den Aufstieg erarbeitet und verdient“, sagt die Mannschaftsführerin Tanja Ostertag. „Von Anfang bis Ende haben wir einen hervorragenden Teamgeist an den Tag gelegt, haben uns gegenseitig angefeuert und sind füreinander da gewesen. Das ist eine Basis, auf der wir nächstes Jahr aufbauen können.“

Obwohl der letzte Spieltag gegen den Tabellenletzten aus Fellbach ein Pflichtprogramm war, wollte die erfahrene, ehemalige Bundesligaspielerin mit ihrem Team das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen: „Es geht immer bei null zu null los, insofern muss man erst spielen und Leistung erbringen. Gegen wen ist egal“, sagt Ostertag. „Da kann man schnell in Bedrängnis geraten, wenn man zu leichtfertig an die Sache herangeht.“

Das hätte vorher niemand gedacht

Den entscheidenden Baustein zum Aufstieg hatte die Mannschaft von der Waldebene Ost aber schon am vorletzten Spieltag gegen den härtesten Konkurrenten, TC Tübingen, gelegt. Nach acht knappen Spielen und einem 4:4-Zwischenstand gelang es Ostertag mit ihrer Partnerin Milena Toseva im Doppel beim letzten und entscheidenden Spiel mit 6:4 und 7:6 noch beide Sätze für sich zu entscheiden und damit den gesamten Spieltag mit 5:4 zu Gunsten des STG Geroksruhe zu drehen. Es war die Vorentscheidung im Meisterrennen zu Gunsten der STG.

In der nächsten Saison werden die ehemalige Profispielerin Ostertag und ihre Kolleginnen also in der vierthöchsten deutschen Spielklasse aufschlagen. Dass das so schnell geht, hätte vor der Saison intern kaum jemand für möglich gehalten, beendete das junge Team doch die vergangene Spielzeit gerade einmal als Tabellenfünfter und musste sogar lange um den Klassenverblein zittern. Reicher an Erfahrung und mit drei hochkarätigen Spielerinnen mehr im Aufgebot startete die Stuttgarter Tennis-Gesellschaft schließlich auf ein Neues in der Oberliga.

Die Rechnung ging auf: Neben der 27-jährigen Spielführerin selbst waren im Frühjahr auch die 22-jährige deutsche Hochschulmeisterin und ehemalige Zweitligaspielerin des VfL Sindelfingen, Patricia Cyranowski, sowie die 18-jährige Griechin Valentini Grammatikopolou neu verpflichtet worden.

Ostertag musste nicht lange überlegen

Obwohl es Ostertag, die die vergangenen drei Jahre für den TEC Waldau in der Bundesliga aufgelaufen ist, lediglich aufgrund einer von Oktober an laufenden Trainertätigkeit zur STG verschlagen hat, hat die ehemalige Nummer 287 der Welt (2006) nicht lange überlegen müssen, als sie gefragt wurde, ob sie auch Interesse hätte, als Spielerin aktiv zu werden. „Ich möchte mich ja auch integrieren und dem Verein helfen, wo ich kann“, sagt Ostertag. „Und wenn ich mit meiner Erfahrung dabei behilflich sein kann die junge Mannschaft mit zu betreuen ist das für mich ein Ansporn.“

Die Aussichten auf den Klassenverbleib in der Württembergliga sind für Ostertag und ihre „jungen Wilden“ um die deutsche Jugend-Vizemeisterin Ann-Cathrin Hummel nicht die Schlechtesten.