Die Tennisabteilung des KV 1895 Stuttgart freut sich über zwei neue Sandplätze im Dachswald. Um bald auch ganzjährig spielen zu können, ist außerdem eine Traglufthalle geplant. Doch nicht alle Vereinsmitglieder sind glücklich über die Investitionen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Dachswald – Nach einer langen Planungs- und Genehmigungsphase ging es dann doch schnell: Innerhalb von acht Wochen sind die beiden neuen Sandplätze des KV ’95 errichtet worden. „Wir haben 200 Mitglieder und 16 Mannschaften in der Tennisabteilung, und die bisherigen fünf Plätze reichten nicht länger aus“, sagt Marita Grein, die stellvertretende Vorsitzende des Sportvereins. Vor allem in den Abendstunden der Hochsaison seien alle Plätze belegt gewesen. „Das ging so weit, dass sich die Mitglieder irgendwann nicht mehr getraut haben, sich einzutragen, weil sie dachten, die Plätze seien sowieso voll“, sagt Grein. Bereits jetzt sei zu beobachten, dass die neuen Plätze gut angenommen werden. „Mit den zwei zusätzlichen Plätzen können wir nun wieder aktiv um Mitglieder werben“, sagt Sabine Baisch, die stellvertretende Leiterin der Tennisabteilung.

 

Plätze sind witterungsbeständig und winterfest

Die neuen Sandplätze sind mit einem speziellen Belag ausgestattet, der pflegeleichter und witterungsbeständiger ist als die bisherigen fünf Sandplätze. „Durch eine spezielle Unterschicht fällt die Instandhaltung im Frühjahr weg, die wir bei den anderen Plätzen in ehrenamtlicher Arbeit durchführen müssen“, erklärt Baisch. Zudem wird der Platz auch im Winter bespielbar sein. Eine geplante Traglufthalle soll die Plätze dann auch vor Regen und Schnee schützen. Die Genehmigung dafür liegt bereits vor, allerdings wird die Halle wohl nicht bis zum Winter gebaut werden.

Durch die Möglichkeit, bald auch ganzjährig im Dachswald Tennis spielen zu können, erhofft sich die Tennisabteilung des Sportvereins mehr Mitglieder. „Außerdem können wir die Vereinsgaststätte dann das ganze Jahr über betreiben, auch das spielt in unsere Vereinskasse“, sagt Baisch.

Die Investition in die neuen Tennisplätze war nicht die einzige, die der KV in diesem Jahr tätigte: auch die Sanitär-, Heizungs- und Umkleideräume wurden saniert. Auf lange Sicht werden sich auch die Plätze bezahlt machen. Wie viel genau sie gekostet haben, möchte Baisch nicht sagen. „Wir hatten Rücklagen, außerdem bekommen wir einen Zuschuss von der Stadt.“

Finanzen bereiten einigen Mitgliedern Sorgen

In einer Mitgliederversammlung wurden die Investitionen mehrheitlich beschlossen, dennoch gibt es Mitglieder, die die Anschaffung kritisch sehen. Dem Abteilungsleiter der KV-Ringer, Udo Günther, bereitet gerade der finanzielle Aspekt Sorgen. „Mit dem Bau der Plätze sind unsere Rücklagen aufgebraucht. Wenn unvorhersehbare Ereignisse auf uns zukommen, könnte das den Verein in finanzielle Schwierigkeiten bringen.“ Ihm wäre es lieber gewesen, die Tennisplätze wären erst angelegt worden, wenn ein komfortables finanzielles Polster bestanden hätte. Man sei mit dieser Investition ein geschäftliches Risiko eingegangen. „Das kann gelingen, wenn es das aber nicht tut, wäre das eine Katastrophe für den Verein“, so Günther.

„Die neuen Plätze waren notwendig. Die Kosten dafür waren zwar hoch, aber das können wir stemmen“, ist sich dagegen Sabine Baisch sicher.