Seit 2013 ist Tennisspielerin Maria Scharapowa für Porsche als Markenbotschafterin unterwegs. Trotz Dopinggeständnis lässt der Sportwagenbauer die Athletin nicht fallen. 

Stuttgart - Die Nachricht aus Los Angeles schlug am Montag wie eine Bombe ein: Maria Scharapowa, Tennis-Star und Nummer sieben der Weltrangliste, gesteht, positiv auf Doping getestet worden zu sein. Damit überraschte sie nicht nur ihre Fans und die gesamte Tenniswelt - sondern auch den Stuttgarter Autobauer Porsche, dessen Markenbotschafterin sie seit 2013 ist. "Auch wir haben erst durch die Pressekonferenz von dem positiven Dopingtest unserer Markenbotschafterin Maria Scharapowa erfahren", teilt Viktoria Wohlrapp, Pressesprecherin des Sportwagenbauers aus Zuffenhausen, mit.

 

Porsche bedauere die Neuigkeiten. Bis weitere Details bekannt seien habe man sich entschieden, die mit Maria Scharapowa geplanten Aktivitäten auszusetzen, sagt Wohlrapp. Das bedeute aber keine Auflösung des Vertrags. "Wir halten an, steigen aber nicht aus", erklärt sie. Nun wolle man die erst in einigen Monaten vorliegenden Ermittlungsergebnisse abwarten und dann nach einer gründlichen Bewertung der Umstände eine Entscheidung treffen. "Wir lassen Maria Scharapowa in dieser schwierigen Situation nicht hängen." Bisher habe man Scharapowa stets als professionelle und angenehme Geschäftspartnerin kennengelernt. Einen Imageschaden für die Marke erwartet die Porsche-Sprecherin nicht.

Hohe Ticket-Nachfrage für Porsche-Tennis Grand Prix

Auch auf den Porsche-Tennis Grand Prix, der in sechs Wochen in der Stuttgarter Porsche-Arena ausgetragen wird, erwartet der Autobauer keine negativen Auswirkungen. Selbst ohne Scharapowa, die vom Tennis-Weltverband vom 12. März an gesperrt wurde, warte ein hochkarätiges Teilnehmerfeld auf die Zuschauer, sagt Wohlrapp. Dieses wird von der deutschen Australian-Open-Gewinnerin Angelique Kerber, die ebenfalls als Markenbotschafterin für Porsche auftritt, angeführt.

Scharapowas Geständnis sei kein Grund für Porsche, sich aus dem Tennissport zurückzuziehen. "Porsche und Tennis gehören schön seit fast 40 Jahren in Stuttgart zusammen", erklärt Wohlrapp. Von der Nachfrage nach Tickets für das Hallenturnier – sechs Wochen vor dem ersten Aufschlag gibt es nur noch wenige Restkarten – ist man bei Porsche jedenfalls positiv überrascht.

Scharapowa drohen bis zu vier Jahre Sperre

Am Montag hatte Scharapowa zugegeben, bei den Australian-Open im Januar 2016 positiv auf den Wirkstoff Meldonium getestet worden zu sein. Dieser ist Teil des Medikaments Mildronate und seit dem 1. Januar 2016 verboten. Experten rechnen mit einer Sperre von zwei Jahren, sollten die Sportrichter auf Fahrlässigkeit entscheiden. Vier Jahre müsste Scharapowa pausieren, sollte ein vorsätzliches Handeln vorliegen.

Scharapowa, die bei Twitter mehr als zwei Millionen Follower hat und deren Beiträge auf Facebook von mehr als 15 Millionen Personen gelesen werden, entschuldigte sich noch auf der Pressekonferenz bei ihren Fans und sprach von einem „großen Fehler“.