38 Menschen sind im tunesischen Sousse Opfer eines Islamisten geworden. Am Montag gab das Auswärtige Amt bekannt, dass ein zweites deutsches Opfer zu beklagen ist. Unterdessen hat die Polizei mutmaßliche Unterstützer des Attentäters festgenommen.

Berlin/Sousse - Nach dem blutigen Terroranschlag in Tunesien gibt es ein zweites deutsches Todesopfer. Dies teilte das Auswärtige Amt nach der Identifizierung weiterer Leichen mit. Unterdessen haben die Innenminister von Deutschland, Großbritannien und Frankreich haben Tunesien Hilfe im Kampf gegen Terrorismus versprochen.

 

"Wir sind hierhergekommen, um Solidarität zu zeigen mit dieser jungen und immer noch verletzlichen Demokratie", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Sousse. "Wir sind entschlossen zu zeigen, dass Freiheit stärker ist als Terrorismus."

Deutschland unterstütze die Maßnahmen Tunesiens zum Schutz der Touristen, sagte de Maizière. "Wir wissen um die Bedeutung des Tourismus für Tunesien, haben aber auch Verantwortung gegenüber dem Schutz deutscher Staatsbürger." Er versprach: "Wir geben unsere Reiseempfehlungen verantwortungsvoll und umsichtig." Deutschland rät nicht generell von Reisen nach Tunesien ab, empfiehlt aber Besuchern, "besondere Vorsicht walten zu lassen".

Mehrere Verdächtige festgenommen

Großbritanniens Innenministerin Theresa May betonte: "Wir werden gemeinsam daran arbeiten, unsere Werte zu verteidigen." Es gehe darum gemeinsam sicherzustellen, "dass die Terroristen nicht gewinnen".

Drei Tage nach dem Terroranschlag besuchten die europäischen Minister das Strandhotel "Imperial Marhaba" in Sousse, den Ort der Attacke vom Freitag. Dort hatte ein tunesischer Student 38 Menschen erschossen, bevor er selbst getötet wurde.

Die Polizei hat mehrere Verdächtige festgenommen. Die Sicherheitskräfte würden jeden verfolgen, der in das Attentat verstrickt sei, sagte der tunesischen Innenminister Mohamed Najem Gharsalli.

Die Verdächtigen gehörten zu einem Netzwerk, das den Attentäter unterstützt habe. Einzelheiten nannte Gharsalli nicht, auch nicht die Zahl der Festgenommenen.