Generalbundesanwalt Harald Range bestätigte, dass zwei weitere Verdächtige beschuldigt werden.

Berlin - Die Terrorzelle aus Zwickau ist möglicherweise größer als bekannt. In der Neonazi-Mordserie beschuldigen die Ermittler zwei weitere Verdächtige. Auf die Frage, ob es zusätzlich zu den beiden bereits in Untersuchungshaft sitzenden Verdächtigen Holger G. und Beate Zschäpe zwei Beschuldigte gebe, bestätigte Generalbundesanwalt Harald Range am Freitag in Berlin: „Zwei plus zwei.“ Die Lage ändere sich täglich und beinahe stündlich.

 

Unklar blieb, um wen es sich bei den Verdächtigen handelt

Er sei sich bewusst, dass seine Behörde in der Pflicht sei. Sie müsse der Politik die Voraussetzung dafür liefern, den Kampf gegen rechtsextremistische Gewalt zu verstärken: „Wir brauchen die Ergebnisse.“ Unklar blieb, wer die weiteren Verdächtigen sind. Nach früheren Medieninformationen haben die Ermittler zwei Thüringer Neonazis ins Visier genommen. Sie sollen das Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Zschäpe unterstützt haben.

Auch in Sachsen und Brandenburg gab es Hinweise auf Unterstützer

Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft wollte den ZDF-Bericht nicht kommentieren. Böhnhardt und Mundlos sind tot. Sie haben sich nach Angaben der Behörden selbst getötet. Holger G. wurde in Niedersachsen festgenommen. Auch in Sachsen und Brandenburg gab es Hinweise auf mögliche Unterstützer. Der Chef des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, schließt nicht aus, dass die Ermittler noch auf weitere Unterstützer stoßen. „Das kann auf ein Netzwerk tatsächlich hinauslaufen“, sagte Ziercke.