Der Elektroautohersteller Tesla ist an der Börse mehr wert als Ford, weil er Visionen bietet, meint unser Korrespondent Klaus Dieter Oehler.

Frankfurt - Tesla überholt Ford. Auf deutschen Autobahnen ist das inzwischen keine Ausnahme mehr. Aber dass das junge Automobilunternehmen von Elon Musk an der Börse diese Woche höher bewertet wird als der altehrwürdige Automobilkonzern aus Detroit ist schon eine Zeitenwende. Musk hat sich mit Tesla auf den elektrischen Antrieb konzentriert und damit die Entwicklung in der gesamten Automobilindustrie vorangetrieben. Tesla zeigt, dass es möglich ist, eine umweltfreundliche Mobilität mit Komfort und Sicherheit zu vereinen. Diese Zukunftsperspektive wird von Anlegern belohnt. Und so absurd manche Bewertung von Unternehmen an der Börse erscheinen mag – so funktioniert nun einmal die moderne Finanzwirtschaft.

 

Visionen sind gefragt

Auch Daimler, BMW und andere etablierte Hersteller profitieren in ihrer Marktbewertung davon, wenn sie neue Ideen bringen, die eine Chance bieten, die Umweltprobleme in den Griff zu bekommen und dabei trotzdem Geld zu verdienen und Arbeitsplätze zu sichern. Hier, zumindest wenn man der Kursentwicklung glaubt, bestehen noch Zweifel daran, dass die deutsche Automobilindustrie auf dem richtigen Weg ist. Deutsche Ingenieure haben immer einen besonders hohen Anspruch an die Technik. Sie wollen nicht, dass halbherzige Lösungen auf die Straßen gebracht werden. Investoren sehen das kaltblütiger. Sie wollen eine klare Zukunftsvision. Und die bietet eben derzeit vor allem Tesla.