Die Zeit der großen Investitionen in Ebersbach soll zwar vorbei sein, doch nach der diesjährigen Verschnaufpause warten neue große Ausgaben.

Region: Corinna Meinke (com)

Ebersbach - Nach investitionsreichen Jahren wird sich Ebersbach im laufenden Haushaltsjahr mit neuen und teuren Projekten zurückhalten, das hat sich jetzt bei den durch die Umstellung auf das neue Haushaltsrecht verspäteten Beratungen gezeigt. Anvisiert sind diesmal 5,9 Millionen Euro, während die rund 15 200-Einwohner-Stadt im vorigen Jahr noch 8,2 Millionen Euro investiert hat. Tiefer in die Tasche greifen wird die Kommune aber schon wieder im kommenden Jahr, wenn beispielsweise das Dorfgemeinschaftshaus Büchenbronn gebaut wird und teure Straßensanierungen anstehen.

 

Die Köpfe heiß geredet

Diesmal haben sich die Fraktionen vor allem die Köpfe beim Thema Schulausstattung heiß geredet. Vor allem bei den EDV-Anlagen und Programmen muss Ebersbach noch teure Hausaufgaben erledigen. Allein für die Modernisierung der Schülernetzwerke fallen 95 000 Euro an, und von 2016 an sollen pro Jahr weitere 90 000 Euro in den Bereich elektronische Medien fließen. Im laufenden Etat sind dafür weitere 40 000 Euro veranschlagt.

Im Juli gehen die Räte in die Finanzklausur

Als Richtschnur für künftige Ausgaben in diesem Bereich lässt die Kommune derzeit einen Medienentwicklungsplan in Zusammenarbeit mit dem Landesmedienbeauftragten erstellen. Einzelne Schulen wie die Grundschule Bünzwangen haben offenbar schon eigene Planungen vorgelegt und warten dringend auf eine moderne Medienausstattung. Wenn der Gesamtplan im Juli vorgelegt wird, soll über die ersten Anschaffungen entschieden werden, sicherte die Verwaltung zu. Im Auge behalten wollen die Stadträte dabei auch die künftigen Veränderungen der Ebersbacher Schullandschaft mit der Schließung der örtlichen Werkrealschule.

Eltern der Marktschule fordern Mitspracherecht

Noch mal neu gerechnet werden soll bei den Ausgaben für die neuen Außenanlagen der Marktschule, nachdem sich Eltern dafür stark gemacht hatten, dass bestehende Anlagen wie die Tartanbahn, das Fußballfeld und die Sprunggrube erhalten bleiben sollten. Der Bürgermeister Sepp Vogler machte den Antragstellern allerdings keine Hoffnung, dass dies, wie behauptet, kostengünstiger werden könnte. Dass dieses Haushaltsjahr zur Konsolidierung genutzt werden sollte, machten vor allem die Freien Wähler bei zahlreichen Anträgen deutlich. Beim Thema Einzelhandels- und Innenstadtentwicklungskonzept hatten aber auch SPD und CDU den Rotstift für die Finanzierung weiterer Gutachten gezückt, weil die Räte davon ausgehen, dass diese Aufgaben ebenso vom eigenen Personal im Bauamt erledigt werden sollte.

„Wir planen hier doch nicht New York, sondern nur den Hinteren Viehmarkt und das Filsufer“, brachte es Sonja Hollandt, (SPD) auf den Punkt. Schließlich einigte man sich auf den halbierten Betrag von 20 000 Euro über den der Gemeinderat zu gegebener Zeit erneut beschließen soll.