Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

Von einem solchen Erfolg konnte Arthur Ryan, Sohn eines irischen Versicherungsangestellten, natürlich nur träumen, als er den ersten Penneys-Laden in Dublin eröffnete. Das Startgeld von 50 000 Pfund hatte er von einem wohlhabenden Kanadier namens Garfield Weston erhalten, dessen Familie als maßgebliche Kraft bei ABF Primark heute praktisch gehört. Ryans Konzept hieß schon damals: „erstaunliche Mode zu erstaunlichen Preisen“. Das Rezept verfing. In kurzer Zeit folgten weitere irische Filialen. Den Durchbruch schaffte Penneys – nun als Primark – in Großbritannien.

 

Seit zehn Jahren erobert der Bekleidungsdiscounter auch zunehmend den kontinentaleuropäischen Markt, wo er inzwischen in sieben Ländern vertreten ist. Im Juni eröffnet Primark sogar ein Kaufhaus in Paris. Wie groß das Selbstvertrauen an der Dubliner Mary Street inzwischen ist, beweist aber die jüngste Ankündigung, sich nun auch über den Atlantik zu wagen und es mit der starken Konkurrenz in den USA aufnehmen zu wollen. Mehrere renommierte britische Ketten, wie Tesco, Marks & Spencer oder Sainsbury’s, sind mit ähnlichen Vorhaben kläglich gescheitert. Doch die Primark-Bosse sind zuversichtlich. Angeblich basteln sie schon an einer künftigen Präsenz in China.Kopfschütteln rief indes hervor, dass Primark seine ehrgeizigen neuen Expansionspläne just zum Jahrestag des Rana-Plaza-Desasters publik gemacht hat. Beim katastrophalen Kollaps des Fabrikgeländes in Bangladesch im April 2013 waren 1133 Textilarbeiter getötet und mehr als 2500 verletzt worden. Auch Primark hatte auf dem Gelände produzieren lassen, war damals sogar der größte Abnehmer im Rana Plaza. Der Jahrestag, der Demonstrationen von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka bis zur Londoner Oxford Street provozierte, erinnerte erneut an die Produktionsbedingungen, die Niedrigpreise bei Firmen wie Primark erst möglich gemacht hatten.

Minimale Löhne und miserable Arbeitsbedingungen

Kritiker hatten lange zuvor beanstandet, dass nicht nur geschickte Administration und cleverer Direktbezug bei den Produzenten zu den niedrigen Preisen bei Primark führten, sondern auch minimale Löhne, miserable Arbeitsbedingungen und gefährliche Produktionsstätten. Wer ein T-Shirt für zwei Euro kaufe, erklärten Gewerkschafter wiederholt, müsse sich bewusst sein, dass jemand anderer den Preis dafür bezahle.

Kein Wunder, dass sich Primark besonders angegriffen fand. Allerdings reagierte die Firma auch schneller und vorbehaltloser als andere auf das Unglück. Primark hat bis heute mehr als acht Millionen Euro als Soforthilfe für die Familien der Opfer bereitgestellt, während sich Konkurrenzunternehmen an der Entschädigungsaktion gar nicht beteiligen wollen. Auch beim Aufbau neuer Sicherheitsmaßnahmen für Produktionsstätten in Entwicklungsländern ist Primark engagiert.

Den Durchbruch schaffte Primark in Großbritannien

Von einem solchen Erfolg konnte Arthur Ryan, Sohn eines irischen Versicherungsangestellten, natürlich nur träumen, als er den ersten Penneys-Laden in Dublin eröffnete. Das Startgeld von 50 000 Pfund hatte er von einem wohlhabenden Kanadier namens Garfield Weston erhalten, dessen Familie als maßgebliche Kraft bei ABF Primark heute praktisch gehört. Ryans Konzept hieß schon damals: „erstaunliche Mode zu erstaunlichen Preisen“. Das Rezept verfing. In kurzer Zeit folgten weitere irische Filialen. Den Durchbruch schaffte Penneys – nun als Primark – in Großbritannien.

Seit zehn Jahren erobert der Bekleidungsdiscounter auch zunehmend den kontinentaleuropäischen Markt, wo er inzwischen in sieben Ländern vertreten ist. Im Juni eröffnet Primark sogar ein Kaufhaus in Paris. Wie groß das Selbstvertrauen an der Dubliner Mary Street inzwischen ist, beweist aber die jüngste Ankündigung, sich nun auch über den Atlantik zu wagen und es mit der starken Konkurrenz in den USA aufnehmen zu wollen. Mehrere renommierte britische Ketten, wie Tesco, Marks & Spencer oder Sainsbury’s, sind mit ähnlichen Vorhaben kläglich gescheitert. Doch die Primark-Bosse sind zuversichtlich. Angeblich basteln sie schon an einer künftigen Präsenz in China.Kopfschütteln rief indes hervor, dass Primark seine ehrgeizigen neuen Expansionspläne just zum Jahrestag des Rana-Plaza-Desasters publik gemacht hat. Beim katastrophalen Kollaps des Fabrikgeländes in Bangladesch im April 2013 waren 1133 Textilarbeiter getötet und mehr als 2500 verletzt worden. Auch Primark hatte auf dem Gelände produzieren lassen, war damals sogar der größte Abnehmer im Rana Plaza. Der Jahrestag, der Demonstrationen von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka bis zur Londoner Oxford Street provozierte, erinnerte erneut an die Produktionsbedingungen, die Niedrigpreise bei Firmen wie Primark erst möglich gemacht hatten.

Minimale Löhne und miserable Arbeitsbedingungen

Kritiker hatten lange zuvor beanstandet, dass nicht nur geschickte Administration und cleverer Direktbezug bei den Produzenten zu den niedrigen Preisen bei Primark führten, sondern auch minimale Löhne, miserable Arbeitsbedingungen und gefährliche Produktionsstätten. Wer ein T-Shirt für zwei Euro kaufe, erklärten Gewerkschafter wiederholt, müsse sich bewusst sein, dass jemand anderer den Preis dafür bezahle.

Kein Wunder, dass sich Primark besonders angegriffen fand. Allerdings reagierte die Firma auch schneller und vorbehaltloser als andere auf das Unglück. Primark hat bis heute mehr als acht Millionen Euro als Soforthilfe für die Familien der Opfer bereitgestellt, während sich Konkurrenzunternehmen an der Entschädigungsaktion gar nicht beteiligen wollen. Auch beim Aufbau neuer Sicherheitsmaßnahmen für Produktionsstätten in Entwicklungsländern ist Primark engagiert.

Auch in den USA will Primark einsteigen

Das hat dem Unternehmen Lob etwa vom britischen Gewerkschaftsbund eingetragen – und die Voraussage, dass die Rana-Plaza-Katastrophe den weiteren Siegeszug Primarks nicht beeinträchtigen wird. Allein schon die Ankündigung der US-Pläne diese Woche hob den Aktienwert bei ABF glatt um neun Prozent an. Da verhallte weitgehend die Warnung der britischen Tageszeitung „Guardian“, dass viele Geschäfte mit ihren Billigpreisen noch immer „von der Armut anderer profitieren“ und dass man den Opfern dieser globalen Geschäfte „den Preis der Gleichgültigkeit“ nicht länger zumuten dürfe.