Die Zugverbindung Paris - Stuttgart ist gefragt, deshalb wird Ende 2012 der TGV Euroduplex eingesetzt.

Stuttgart - Angesichts der Auslastung der Schnellzug-Verbindung von Stuttgart nach Paris werden die Kapazitäten erhöht. Der TGV wird zwischen den beiden Städten vom 8. Dezember an durch den neuen doppelstöckigen TGV Euroduplex ersetzt. Er wurde am Dienstag im Stuttgarter Hauptbahnhof vorgestellt. „Wir erhöhen damit den Komfort und die Sitzplatzkapazität“, sagte Werner Graf, Sprecher der Bahn. Auf der Strecke Stuttgart-Paris können künftig 150 Reisende mehr pro Zug mitfahren als bislang.

 

Im TGV Euroduplex gibt es 510 Sitzplätze, bislang waren es 360. Außerdem seien die neuen Züge rollstuhlgerecht. Rollstuhlfahrer könnten selbstständig über eine Rampe in die Bahnen fahren, so der Sprecher. Die Reisedauer verkürzt sich durch die neuen Züge nicht: Eine Fahrt nach Paris ab Stuttgart dauert weiterhin 3 Stunden 40 Minuten. Der Normalpreis für eine Hinfahrt ab Stuttgart beträgt 111 Euro. Außerhalb Deutschlands muss im TGV ein Sitzplatz reserviert werden.

Bahn: "Flugverbindung geschlagen"

Seit Juni 2007 fahren täglich vier Züge von Stuttgart nach Paris, einer davon bedient die erweiterte Strecke ab München. In den vergangenen fünf Jahren waren etwa 2,6 Millionen Fahrgäste auf der Verbindung unterwegs. In Relation zum Flugverkehr habe die Bahn auf dieser Strecke einen Marktanteil von 56 Prozent, sagte Werner Ried, Internationaler Koordinator des DB Fernverkehrs. „Wir haben den Flugverkehr hier weit geschlagen.“ Die zweite deutsch-französische Verbindung von Frankfurt nach Paris nutzten etwa 3,7 Millionen Passagiere.

Gegenüber der französischen Zeitung „Le Figaro“ hatten die Bahnchefs von Deutschland und Frankreich kürzlich ein schnelles Zusammenwachsen des Schienenverkehrs in Deutschland bezweifelt. „Niemand kann sagen, ab wann ein Zug in der Lage sein wird, die Binnengrenzen in Europa so einfach zu überqueren wie ein Lastwagen oder ein Flugzeug“, sagte Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube der Zeitung.