Das Lokal Thai Thaani hat mit dem Restaurant Shaba fusioniert und liefert nun solide Thai-Küche im hübsch gestalteten Garten in der Nähe der Mineralbäder im Stuttgarter Osten.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Welche asiatische Küche die beste ist, darüber streiten die Gelehrten nach Herzenslust. Die einen favorisieren die Küche Japans, weil man dort die einzelnen Produkte ohne Ablenkung serviert bekommt. Vietnams Küche ist ebenfalls eine sehr geradlinige, bei der die Zutaten Raum zur Entfaltung bekommen. Bei der Küche Thailands ist das dagegen oft anders. Kritiker schmecken in den Varianten des Thai-Currys wenige Nuancen heraus, weil alle Facetten durch eine Schärfe direkt aus der Hölle geglättet sind.

 

Anhänger der Thai-Küche schwören dagegen auf gerade diese Tiefenschärfe in Kombination mit fruchtigen Aromen und knackigem Gemüse. In Stuttgart gibt es eine große Zahl an thailändischen Restaurants. Zwei davon, das Thai Thaani in Bad Cannstatt und das Shaba im Osten, haben vor Kurzem in einer Elefantenhochzeit fusioniert: das neue Thai Thaani befindet sich nun in der Nähe der Mineralbäder, wo zuvor eben das Shaba beheimatet war.

Die Vorspeisen sind solide, nicht mehr

Der kleine Garten ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Allerlei Buddha-Figuren, ein Brunnen und Miniatur-Elefanten bieten einen stimmigen Rahmen für das Essen. Zur Vorspeise wählen wir zwei Klassiker, weil wir so besser vergleichen können. Gai Saté, die Hühnerfleischspießchen mit Erdnuss-Kokosrahm-Soße und süß-saurem Gurkenscheibenpickle (€ 7,50) sind in Ordnung, das Fleisch hätte knuspriger sein können, der Gurken-Dip ist erfrischend. Som Tam Thai, ein Salat aus grüner Papaya und Karottenstreifen mit getrockneten Shrimps, Knoblauch, Chili, Limettensaft und Erdnüssen (€ 11,-) ist ebenfalls okay, allerdings hatten wir dieses Standardgericht der Thai-Küche anderswo schon überzeugender, frischer gegessen.

Bei den Hauptspeisen, einem Curry mit Rindfleisch, Chili, Galgant, Zitronengras, Kaffirblättern, Knoblauch, thailändischen Auberginen, grünen Bohnen und scharfem Basilikum (€ 18,-) setzen sich nur die Kaffirblätter und die Auberginen gegen die Schärfe durch. Besser ist der vegetarische Hauptgang, bei dem verschiedenes frisches Gemüse in Panang Curry, Kokosmilch und Kaffirblättern zubereitet wird (€ 16,50). Tolle Soße, knackiges Gemüse.

In manchen Gerichten befinden sich Geschmacksverstärker

Wer auf Glutamat und Geschmacksverstärker empfindlich reagiert, muss das im Thai Thaani unbedingt vor der Bestellung sagen. „Dann versuchen wir, bestimmte Gewürzmischungen wegzulassen, in denen das Glutamat leider von vornherein enthalten ist“, sagt Inhaberin Duangjit Häussler. Ansonsten achte man aber selbstverständlich auf frische Zutaten, setze etwa auf Zitronengras, das nachweislich gesund sei, so Häussler weiter. Ausbaufähig ist übrigens die Auswahl an offenen Weinen, die haut uns nicht vom Thai-Hocker. Dann doch lieber noch eine Runde kühles Singha-Bier (€ 4,50), um die Tiefenschärfe am Gaumen ein wenig zu dämpfen.

Thai Thaani Restaurant, Neckarstr.246, S-Ost, Telefon 2 84 56 70, www.thai-thaani.de, geöffnet Montag bis Freitag 12 bis 14.30 und 18 bis 23, Samstag 18 bis 23 sowie sonn- und feiertags 12 bis 23 Uhr.

Die Bewertung

Küche **1/2

Service ***

Ambiente ****

***** = herausragend, **** = überdurchschnittlich, *** = gut, ** = Luft nach oben, * = viel zu verbessern

Die Beurteilung berücksichtigt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das günstige Lokal um die Ecke wird nach anderen Kriterien bewertet als ein Sternerestaurant. Der Test gibt Aufschluss über die Tagesform der Küche.