Das Theater am Wasen startet in die neue Spielzeit. Gegeben werden beliebte Stücke aus der Vergangenheit und eine Premiere. Außerdem kann das kleine Theater an der Elwertstraße nun auch mittwochs besucht werden.

Bad Cannstatt - Wenn der Wasen-Rummel vorbei ist, hebt sich an anderer Stelle der Vorhang wieder: Am Wochenende startet das Theater am Wasen in die neue Spielzeit. „Während Volks- und Frühlingsfest spielen wir nicht mehr“, sagt Hannes Löflad. Der Lärmpegel sei zwar merklich gesunken in den vergangenen Jahren, doch an ein entspanntes Theatervergnügen sei in unmittelbarerer Nähe zum Cannstatter Wasen nicht zu denken: Betrunkene, deren Hinterlassenschaften und Scherben von Flaschen und Krügen auf der Straße wollen Löflad und seine Partnerin Andrea Rausch ihren Gästen nicht antun.

 

Kein Wunder, steht das Wohl der Gäste doch für die beiden an erster Stelle: „Wir lieben den persönlichen Kontakt zu unseren Zuschauern“, sagt Rausch. Bei zurzeit maximal 35 Besuchern, die es sich in dem kleinen Theater an der Elwertstraße an Tischen mit roten Tischdecken und Kerzen gemütlich machen, können die Schauspieler das persönliche Gespräch suchen und ihre Gäste mit Maultaschen, Spanferkelsülze und Käsewürfeln bewirten.

Kulinarik und Kabarett

Die Kombination aus Unterhaltung und Kulinarik kommt gut an: „Wir sind zufrieden“, sagt Löflad, das Theater habe sich seit dem Jahr 2009 in Bad Cannstatt etabliert und ziehe sowohl Stammgäste als auch neues Publikum an.

Nach der Zwangspause wegen des Volksfestes sind Rausch und Löflad nun auf jeden einzelnen Gast angewiesen – Mietkosten fallen schließlich auch an, wenn das Theater geschlossen bleibt. Für die neue Saison haben die beiden vor allem auf die Wünsche und Anregungen ihres treuen Publikums reagiert. Zum Auftakt am Wochenende wird das Kabarettstück „Schwätz koin Bapp“ gegeben, das laut Löflad sehr beliebt ist: „Es ist die Kombination aus Musik, Sketchen und Schauspiel, die das Stück ausmacht.“

Für Rausch und Löflad wird es im November richtig spannend: „Zwei wie Bonnie und Clyde“ heißt die Komödie von Tom Müller und Sabine Misiorny, die im Theater am Wasen am 6. November Premiere feiert. darin geht es um Manni und Chantal, die vom großen Geld, einer Hochzeit in Las Vegas und einem Rentnerdasein in Südamerika träumen. Dass es sich dann doch als nicht so kinderleicht herausstellt, eine Bank zu knacken, wird für die Zuschauer der Komödie zu einer Tour de Force für die Lachmuskeln.

Theater auch mittwochs geöffnet

Seit Neuestem kann das Theater übrigens auch mittwochs besucht werden. Auch damit reagieren Rausch und Löflad auf die Wünsche ihres Publikums. „Immer wieder werden wir gefragt, ob wir nicht auch werktags spielen könnten.“

In Zukunft wollen sich die Macher des Theaters am Wasen auch aus der Elwertstraße wegbewegen: „Wir wollen uns sozial engagieren und zum Beispiel in Pflegeheimen auftreten“, sagt Rausch, die sich unter anderem bereits bei den grünen Damen engagiert. Nicht zuletzt biete Kabarett und Theater auch viele Möglichkeiten, sich auf humorvolle Wese mit dem eigenen Leben oder auch sensiblen Themen wie Krankheit und Demenz zu nähern.