Im Kindertheater im Jungen Schloss in Stuttgart sind die Besucher am Wochenende nicht nur Zuschauer gewesen. Wenn Jens Bohnsack auf der kleinen Bühne von der Römerzeit erzählt, darf das junge Publikum mitsprechen – und mittanzen.

Stuttgart - Im Kindertheater im Jungen Schloss sind die Besucher an diesem Samstag nicht nur Zuschauer. Wenn Jens Bohnsack auf der kleinen Bühne des Kindermuseums von Mosaiksteinen erzählt und von der Römerzeit, darf das junge Publikum mitsprechen – und mittanzen. Auf dem Fußboden sind bunte Quadrate ausgelegt, Mosaiksteine aus Pappe, auf Kommando des Schauspielers halten die Kinder die Steine hoch und drehen sich im Kreis.

 

Verknüpfung der Römerwelt mit dem Tanz

Das Stück „MosaikTanz“ ist am Samstag zum ersten Mal aufgeführt worden und ist Teil der Reihe „Schlossgeschichten“ des Stuttgarter Kindermuseums. Es verknüpft die Welt der Römer mit Elementen des Tanzes und bringt den Kleinen spielerisch Inhalte der Mitmachausstellung „Römische Baustelle“ näher. Kinder können sich darin als junge Handwerker und Stadtplaner beim Straßenbau, am Flaschenzug, bei der Wasserversorgung oder eben als Mosaikkünstler versuchen.

Über den Theaterraum verfügt das Junge Schloss seit Frühjahr diesen Jahres. Die Reihe „Schlossgeschichten“ ist in Kooperation mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart entstanden.

Schreck im Bugs-Bunny-Schlafanzug

Auch an diesem Tag dürfen die Kleinen nach dem Stück in den Nebenraum und eigene Mosaikbilder basteln. Zuvor aber wird dem Spiel des Schauspielers gelauscht. Bohnsack steht in einen Bugs-Bunny-Schlafanzug gekleidet auf der Bühne. Er ist aufgeschreckt, weil er ein Geräusch gehört hat. Ein Nager im Gebälk, ein Gespenst unter dem Bett? „Gespenster gibt’s doch gar nicht!“ ruft ein Mädchen dazwischen. In diesem Stück allerdings schon.

„Das Schlossgespenst Hugo wohnt unter dem Dach. Man kann es nur mit viel Fantasie sehen“, sagt Bohnsack. Es sei aber ein freundliches Gespenst. Auf Anweisung von Hugo wird wieder getanzt. Zuerst mit den grünen Mosaiksteinen in den Händen, dann nacheinander mit den anderen Farben. „Wir bräuchten dazu aber ein ganz altes Lied aus der Römerzeit“, sagt Bohnsack. Das Lied setzt ein: „Upside Down“ von Diana Ross, ein Klassiker aus den frühen Achtzigern. Die kleinen Besucher folgen der einfachen Choreografie des Schauspielers zum Lied. Anschließend erklärt er, welche Motive die Römer mit ihren Mosaiksteinen gesetzt haben: Delfine („Das Mittelmeer war umgeben vom Reich der Römer“) oder Weintrauben etwa. Danach dürfen sich die Kinder selbst Geschichten ausdenken, die sie mit Mosaiksteinen bebildern könnten.

Weitere Vorstellung Ende September

Passend zum Wetter wird es ein Bild von einem heißen Sommertag am See, mit den Füßen im Wasser und den Händen im Gras. „Das ist eine schöne Geschichte“, sagt Schauspieler und Kulturpädagoge Bohnsack, der nun beruhigt zurück unter seine Bettdecke schlüpft.

Eine weitere Vorstellung findet am 26. September von 15 Uhr an statt.