Für die Remstal-Gartenschau 2019 ist ein Theaterstück über Karl Mauch geplant. Laienschauspieler wollen das Stück im Klettergarten aufführen.

Stetten - - Theater mit Laienschauspielern über Kernens Geschichte oder Geschichten haben die Bürger in guter Erinnerung. Bei der 750-Jahr-Feier in Stetten im Juni 1991 gab eine verschworene Truppe von Bürgern unter der Leitung des Rommelshauser Regisseurs Andreas Gericke ein gelungenes Festspiel auf dem St.-Pierre-Platz. In dem Stück hatte Martin Schleker als Autor dem Spielmann Johann David Pfeffer, dem Stettener Spaßmacher und Aufmüpfigen, 1769 geboren, ein Denkmal gesetzt. Schon damals zeigte sich der studierte Theatermann Gericke fasziniert vom Stettener Ambiente.

 

Als Spektakel für die Remstal-Gartenschau geplant

Für die Remstal-Gartenschau 2019 könnte ein vergleichbares Spektakel entstehen. Wie zu erfahren ist, nicht aber in den schriftlichen Unterlagen des Gemeinderats vermerkt war, hat sich wiederum Andreas Gericke als Regisseur und diesmal auch als Autor angeboten. Mit Karl Mauch, dem Afrikaforscher, geboren am 7. Mai 1837 in Stetten und Namensgeber für eine Straße und die Schule, bietet sich das unkonventionelle Leben eines weiteren großen Sohns der Gemeinde für ein Stück an.

Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats Kernen hat in seiner jüngsten Sitzung bereits grünes Licht gegeben, im Klettergarten oberhalb Stetten das Kammerspiel die „Fieberträume des Herrn Mauch“ aufzuführen und damit eine erste Attraktion mit Kernener Alleinstellungsmerkmal genehmigt: „Die Felsenlandschaft als Naturbühne zu nutzen, würde wiederum ein besonderes Erlebnis im Remstal schaffen“, so heißt es in der schriftlichen Vorlage der Verwaltung an den Gemeinderat. Denn wer im Remstal hat schon einen Afrikaforscher hervorgebracht, der noch dazu eine damals wie heute sensationelle Stätte entdeckt hat. Sie wurde später für einen ganzen Staat namensgebend: die Ruinen von Groß-Simbabwe. Sie befinden sich in der Nähe von Masvingo, der heutigen Partnerstadt Kernens. Um dem Theaterprojekt eine sehr lange Vorlaufzeit zu verschaffen, hatte die Gemeindeverwaltung die Grundsatzentscheidung bereits jetzt beantragt.

Geplant sind sechs Aufführungen in der Felsenkulisse

Laut der Verwaltung fallen Kosten für die Autoren- und Regiearbeit nicht an. Andreas Gericke wird ehrenamtlich arbeiten, genauso wie sich die Gemeinde viele weitere Unterstützer und Helfer der Remstal-Gartenschau aus der Bürgerschaft erhofft. Geplant sind sechs Aufführungen und zwei Hauptproben in der Felsenkulisse. Kostüme, Technik, Buspendelverkehr, Sitzgelegenheiten, Werbung und Gema-Gebühren werden zum Preis von geschätzten 27 000 Euro benötigt. Dem stehen erhoffte 200 Besucher je Aufführung gegenüber, die bei einem Eintrittspreis von 15 Euro diese Kosten nicht ganz decken würden. 9000 Euro wäre voraussichtlich von der Gemeinde Kernen zu tragen.

Für weitere Kulturprojekte sind Entscheidungen in der jüngsten Sitzung noch nicht gefallen. Mit der Yburg, dem Schlossgarten und dem Schlosshof, der Glockenkelter und dem Museum unter der Yburg, die nahe zusammenliegen, hat die Gemeinde Veranstaltungsstätten, die sich für ein Ganzjahresprogramm „Schlossfestspiele eignen. Ob die bisher nur angedachte Veranstaltungsreihe auf andere Spielorte, wie das Bürgerhaus, den Rathausinnenplatz, den Pfarrgarten und die Alte Kelter in Rommelshausen ausgedehnt wird, soll noch geprüft werden. OGL-Gemeinderat Christof Leibbrand legte sich dagegen fest: „Das Alleinstellungsmerkmal ist das Stettener Schloss. Darauf müssen wir uns konzentrieren.“

Bei der Remstal-Gartenschau rückt die Gemeinde an einem Themenwochenende vom 4. bis 7. Juli 2019 in den Vordergrund und beschäftigt sich mit „Kernen und das Haus Württemberg.“ Gerade an diesen Tagen könnten die Schlossfestspiele einen Teil des Programms beitragen, glaubt Sabine Payer-Herkommer, die für die Gartenschau zuständige Gemeindebedienstete.