Im Theodor-Heuss-Haus ist kürzlich der 150 000. Besucher empfangen worden: Giesela Jonas aus Botnang war mit einer Gruppe der evangelischen Kirchengemeinde Botnang zu Gast am Killesberg.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord/Botnang - Für die Besuchergruppe aus der evangelischen Kirchengemeinde Botnang hätte es eigentlich ein ganz normaler Nachmittag sein können: Man hatte zunächst den Bismarckturm bestiegen, danach stand eine Führung zu Elly Heuss-Knapp im Theodor-Heuss-Haus an.

 

Die Führung konnte allerdings erst später als geplant beginnen: Das Theodor-Heuss-Haus erwartete für diesen Nachmittag den 150 000. Besucher. Und der versteckte sich in der Gruppe aus Botnang.

„Heute ist ein ganz besonderer Tag“, sagte Thomas Hertfelder, Geschäftsführer der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus. „Sie können sich vorstellen, dass ich nicht bei jeder Führung dabei bin!“ Zum aufgeregten Raunen der Gruppe lüftete er schließlich das Geheimnis und schüttelte der Besucherin die Hand, die die 150 000er Marke geknackt hatte: Giesela Jonas heißt die Glückliche.

Sie bekam von Hertfelder einen Blumenstrauß, den Katalog des Theodor-Heuss-Hauses und eine CD zu Elly Heuss-Knapp überreicht. Außerdem erhielt die ganze Gruppe Freikarten. Recht überwältigt schien Giesela Jonas von der Überraschung zu sein. Zum ersten Mal war die Botnangerin aber nicht im Theodor-Heuss-Haus: „Ich war schon mehrmals mit meinem Mann hier.“

Ein besonderer Tag für das Theodor-Heuss-Haus

Etwas Besonderes war dieser Tag nicht nur für die Besucher aus Botnang, sondern auch für das Team des Theodor-Heuss-Hauses. Etwa für Holger Fink, der am Empfang des Museums arbeitet: „Solche Jubiläen erlebt man nicht jeden Tag.“ Fink ist schon seit der Eröffnung des Theodor-Heuss-Hauses 2002 dabei, und hat bereits erlebt, wie der 50 000. und der 100 000. Besucher gefeiert worden sind. „Das ist immer wieder schön“, meint er.

Das Haus am Killesberg ist seit 1995 im Besitz der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, und wurde 2002 nach umfangreichen Sanierungsarbeiten eröffnet. Die Stiftung fördert die politische Bildung mit Veranstaltungen und Kolloquien sowie eigenen Publikationen. Rund 10 000 Besucher jährlich kommen ins Theodor-Heuss-Haus, um sich die rekonstruierten Wohnräume des ersten Bundespräsidenten anzusehen, sowie die Wechsel- und Dauerausstellung im Gartengeschoss.

Heuss hatte sich am Feuerbacher Weg nach der zweiten Amtszeit als Bundespräsident 1959 zu Ruhe gesetzt. Große Teile seiner Memoiren entstanden dort.