Vier Jahre war Thorsten Legat beim VfB Stuttgart. Der Verteidiger fiel durch Aggressivität auf. Der Verein kündigte ihm 1999, weil er einen Mitspieler rassistisch beleidigt hatte Seine aktuelle Autobiografie wirft ein neues Licht auf ihn.

Stuttgart - Vor 15 Jahren hat ihm der VfB wegen eines rassistischen Ausfalls gegen einen Mitspieler gekündigt. Auch sonst fiel Ex-Fußballprofi Thorsten Legat immer wieder durch aggressives Verhalten auf. Jetzt hat der 45-Jährige seine Biografie „Wenn das Leben foul spielt“ veröffentlicht. Was er erzählt, könnte einiges erklären. Danach wurde Legat als Kind von seinem Vater sadistisch geschlagen und sexuell missbraucht. Er sagte der „Bild-Zeitung“: „Die Leute denken dass ich ein Psycho bin. Das ist nicht so. Ich bin ein anderer.“ Legats Vater starb 2005.

 

Mit Bambusstöcken blutig geschlagen

Die Bildzeitung druckt in ihrer Dienstagsausgabe den ersten von drei fast ganzseitigen Auszügen aus der Biografie. Der 1968 in Bochum geborene Fußballer berichtet darin in erschütternden Details aus seinem von Gewalt gezeichneten Kinderleben. Der Vater war nach Legats Worten ein Trinker und Choleriker, der seine Frau und seine vier Söhne tyrannisierte. Legat – der Jüngste in der Geschwisterfolge – beschreibt, wie der Vater ihn, die Brüder und die Mutter mit „zentimeterdicken Bambusstöcken“ blutig schlug. „Er war einfach nur ein mieses Schwein.“ Im elterlichen Bett kam es laut Legat dann auch zu sexuellem Missbrauch durch den Vater. „Es war die Hölle.“ Im Interview sagt Legat nach seiner Motivation befragt : „ich hoffe, dass die Menschen sehen, wie ich wirklich bin.“ Das Buch sei für ihn eine Befreiung. Als nächstes berufliches Ziel sagte er, er bereite sich aufs „Promi-Boxen“ vor und habe Ende September einen Auftritt im Fernsehen.

Der frühere Fußballprofi, der heute mit Ehefrau und zwei Söhnen in der Nähe von Köln lebt, trainiert heute den 1.FC Wülfrath (Landesliga Niederrhein). Zum Interviewtermin kam der 45-Jährige, wie die Fotos zeigen, mit schwarzer Mütze und schwarzen T-Shirt, das seine Body-Builder-Oberarme in Szene setzt. Für das Foto auf dem Buchumschlag hat der Verlag ein seriöses Porträt mit eckiger schwarzer Brille gewählt.