Zum Landeswettbewerb sind elf Teams der THW-Jugend aus dem ganzen Land nach Backnang gereist. Die Mannschaft aus Leonberg darf nun zum Bundeswettbewerb. Gewonnen haben alle, die dabei waren und sich mit Eifer ins Zeug gelegt haben.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Backnang - Heraus zu bekommen, wo genau der Landesjugendwettkampf in Backnang stattfindet, das ist am Samstagnachmittag nicht schwer. Um die Etzwiesen herum stehen auf Plätzen und am Straßenrand überall Lastwagen und Transporter in markanter blau-weißer Lackierung. Wer auf die Kennzeichen schaut, wird endlich mit der Nase drauf gestoßen, dass hier das Technische Hilfswerk am Werk ist. „Die Nummernschilder sind in ganz Deutschland gleich: THW“, sagt Christian Prägitzer vom Ortsverband Backnang, der in diesem Jahr den Wettbewerb der Jugendorganisation ausrichtet.

 

Elf Mannschaften aus ganz Baden-Württemberg sind angereist, um herauszufinden, wer von ihnen zum Bundeswettbewerb reisen darf. Dazu sind elf Parcours aufgebaut worden, auf denen die jungen Katastrophenhelfer innerhalb von zwei Stunden eine Reihe von Aufgaben lösen müssen. „Präzision ist gefragt, die richtige Technik und der Teamgeist zählen“, sagt Prägitzer, der seit 14 Jahren beim THW ist.

Organisation des Wettbewerbs ist eine Herausforderung

Die Organisation des Jugendwettbewerbs sei eine logistische Herausforderung, die allein für den Aufbau des Wettkampfgeländes zwei Tage Vorlauf benötigte. So musste pro Parcours ein Gerüst aufgestellt werden, von dem die Wettkämpfer einen Verletzten retten müssen und in der Mitte ein künstlicher Wasserlauf, über den die elf Teams schlussendlich gemeinsam eine Brücke, bestehend aus elf Flößen bauen. Die Flöße werden aus Balken zusammengebunden. Allein mit Seilen, ohne Nägel oder andere Hilfsmittel. Unter den kritischen Blicken der Kampfrichter fixieren die Wettkämpfer im Alter zwischen zehn und 17 Jahren mit einer kompliziert erscheinenden Schlingtechnik die Balken, bis diese dann bombenfest halten.

„Den Teams ist es überlassen, ob sie die Aufgaben nacheinander oder gleichzeitig lösen“, sagt Christian Prägitzer. Und so sieht man, wie die einzelnen Mannschaften aus Wertheim, Pforzheim, Leonberg, Emmendingen, Oberhausen-Rheinhausen, Göppingen, Neuhausen, Widdern, Schwäbisch Gmünd, Wangen im Allgäu und Ludwigsburg, die zusammen mit Backnang antreten, mit ganz unterschiedlichen Strategien ans Werk gehen. Das Team aus Leonberg wird am Bundeswettkampf teilnehmen: Mit 99,4 Prozent der Punkte landet es schließlich auf Platz eins.

Die Versorgung der Verletzten hat Priorität

Die meisten kümmern sich wie es bei einem echten Einsatz auch der Fall wäre, um den „Verletzten“, der mit einer Beinverletzung auf dem Gerüst liegt. Zuerst wird die Wunde versorgt, dann eine Krankentrage so montiert, dass sie mittels einer Mastkran-Konstruktion aus dem Gerüst geschwenkt und abgesetzt werden kann. „Das gehört zur Standardausrüstung und muss von jedem THW-Helfer bedient werden können“, sagt Prägitzer.

Mit zehn Jahren darf man bei der THW-Jugend mitmachen, wer zur aktiven Truppe stoßen will, muss eine Prüfung ablegen. THW-Helfer sind ehrenamtlich im Einsatz, nur in der Bundes- und Landesorganisation gibt es wenige Hauptamtliche. Und der Anteil an Frauen wird immer größer.