Ist es der Frühling? Irgendetwas scheint in Rindviechern, Zoo- und Zirkus-Tieren in Stuttgart und Region die Abenteuerlust zu wecken. Gleich mehrfach sind sie aus Gehegen und Ställen ausgebüxt - immer mit der Polizei auf den Fersen.  

Stuttgart - Per Schlauchboot aus dem Neckar gerettete Flamingos, mit Kränen geborgene Stiere - in den vergangenen Wochen haben ausgebüxte Tiere gleich mehrfach Polizei und Feuerwehr in Stuttgart und Region auf Trab gehalten.

 

Dabei machten es die Tiere den Rettungskräften nicht immer leicht: Ganze zehn Polizeistreifen waren am 30. März in Weil der Stadt (Kreis Böblingen) im Einsatz, um zehn aus einem Wanderzirkus ausgebüxte Kamele wieder einzufangen. Für die Rettung eines wilden Stiers in Sindelfingen (Kreis Böblingen) am 20. April musste ein Tierarzt mit einem Betäubungsgewehr anrücken. Eine besonders aggressive Kuh, die bei Korb (Rems-Murr-Kreis) nicht nur zahllose Vorgärten umpflügte, sondern auch fünf Leute auf die Hörner nahm, rief am 18. April sogar einen Polizeihubschrauber auf den Plan. Vergleichsweise harmlos verlief dagegen die Rettung eines Flamingos am 7. April in Stuttgart-Bad Cannstatt: Der Wilhelma-Vogel hatte die Flatter gemacht und war in den angrenzenden Neckar gefallen.

Dass vor allem mit Rindviechern nicht zu spaßen ist, belegen diese Zahlen: Fast 10.200 Unfälle mit Rindern wurden bundesweit im Jahr 2013 bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gemeldet. In 149 Fällen griff ein Rind einen Menschen an, vier dieser Angriffe endeten tödlich.