Von A wie Autokorso bis P wie Public Viewing: Was es für den Feier-Abend und die Party-Nacht nach dem WM-Finale Deutschland gegen Argentinien in der Stuttgarter Innenstadt zu beachten gibt, hier kompakt auf einen Blick.

Stuttgart - Die einen freut’s, die anderen können sich ein Leben ohne Fußball-Dauerübertragung gar nicht mehr so richtig vorstellen. Fest steht auf jeden Fall: Am Montagmorgen ist alles vorbei. Grund genug, für WM-, Schland- und Fußballfans den Sonntagabend (und vielleicht sogar den Weltmeistertitel) gemeinsam gebührend zu feiern.

 

Was es für den Feier-Abend und die Party-Nacht unter dem freien Himmel in der Stuttgarter Innenstadt zu beachten gibt, hier kompakt auf einen Blick.

Wetter

Ob Weltmeister oder nicht – die Wolken über Stuttgart könnten am Sonntagabend dafür sorgen, dass es eine feuchte Angelegenheit für Draußenschauer wird. „Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 40 Prozent“, sagt Klaus Riedl vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Immerhin werden es zur Anstoßzeit um die 20 Grad Celsius werden.“ Je später der Abend, desto lockerer die Wolkendecke. Bedeutet: wenn das Spiel in eine Verlängerung oder gar ins Elfmeterschießen gehen sollte, ist die Chance auf eine trockene Feierei auf den Straßen anschließend umso größer.

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Autokorso

Apropos trocken Feiern: für diejenigen Autofahrer, die ihrer Freude über ein erfolgreiches Abschneiden der DFB-Auswahl am liebsten lautstark in und auf ihren vierrädrigen Gefährten Ausdruck verleihen, gilt nach wie vor dieselbe Autokorso-Strecke wie bereits bei den vorherigen Spielen. „Wenn wir Weltmeister werden sollten“, sagt ein Sprecher der Polizei, „rechnen wir mit seinem sehr hohen Verkehrsaufkommen, sodass zusätzlich die Kriegsbergstraße für den Autokorso freigehalten wird.“ Mehr Autos, mehr Menschen. Die Folge: mehr Polizisten. „Wir werden unsere Präsenz am Sonntagabend auf jeden Fall erhöhen“, sagt der Sprecher. Im Freudentaumel sollten die Fans allerdings das geltende Recht nicht vergessen: Wer beispielsweise Böller zündet oder auf Busse klettert, wird angezeigt. Außerdem werde man so gut wie möglich versuchen, das spazierende Fanvolk vom motorisierten zu trennen, sagt der Sprecher: „Wir versuchen so, Unfälle zu vermeiden.“ Eine festgelegte Zeit für das Autofahren in der Innenstadt gibt es übrigens nicht, so der Sprecher: „Wir sind da flexibel.“

Hier darf für den Fall der Fälle Korso gefahren werden

Öffentlicher Nahverkehr

Wer auf den Autokorso verzichten kann, mag oder muss, sich aber trotzdem nicht dem Rudelgucken in der Innenstadt entziehen will, der kommt auch bei einer eventuellen Verlängerung des Finales mit dem öffentlichen Nahverkehr an seinen Zielort: Die Stadtbahnlinien U 6 und U 7 werden den ganzen Abend über bis zum Betriebsschluss mit Doppelzügen unterwegs sein. Im Falle eines Elfmeterschießens verschiebt sich der Betriebsschluss der Stadtbahnlinien außerdem nach hinten. „Auf den Anzeigetafeln an den Haltstellen informieren wir in der Halbzeit und nach Abpfiff über den Spielstand“, sagt eine SSB-Sprecherin. Die Fahrer der Busse und Stadtbahnen übrigens werden nicht über den Spielstand informiert. Ihnen ist nicht erlaubt, Radio zu hören oder den Liveticker auf ihrem Handy nebenbei zu verfolgen.

Public Viewing

Vor den Autokorso, Jubel, Trubel und Heiterkeit hat der Fußballgott allerdings erst das Spiel gesetzt. Und weil viele der Meinung sind, dass es sich in einer Fußballmeute unter freiem Himmel besser jubelt und trubelt als daheim alleine auf dem Sofa, erfreut sich seit der WM 2006 im eigenen Lande das Public Viewing allergrößter Beliebtheit. In Stuttgart ging die Begeisterung sogar so weit, dass die Internet-Gemeinde eine Onlinepetition gestartet hat, in der sie knapp fordert: „Wir wollen ein Public Viewing für das Finale der Fußball-WM.“ Die Begründung fällt nicht weniger kurz aus: „Stuttgart sollte als Metropole und Kulturhauptstadt so was umsetzen können.“ Könnte sie. Will sie aber nicht, wie ein Stadtsprecher mitteilt: „Wir wollen auch nicht kurzfristig in Konkurrenz zu den Wirten treten, die ja selbst in Technik oder Personal investiert haben.“

In Technik oder Personal (oder vermutlich sogar beides) haben in Stuttgart so einige Kneipen, Biergärten und Restaurants investiert, um den Event-Fußballguckern ein möglichst unvergessliches Erlebnis zu bieten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ein paar einschlägige Last-Minute-Public-Viewing-Tipps für die Landeshauptstadt:

Zwei Große Leinwände im Biergarten im Schlossgarten

Wer es gerne laut, offen und voll mag, der ist im Biergarten im Schlossgarten bestens aufgehoben: Zwei große LED-Leinwände, 3000 überdachte Sitzplätze – sicherlich kein Geheimtipp, aber ein Garant für eine ausgelassene Feierei. Laut und draußen gibt es auch auf der Karlshöhe. Für die knapp 150 Sitzplätze reicht eine Leinwand, damit jeder den besten Blick auf das Spiel hat. Pluspunkt: Menschen mit hohem Blutdruck können sich in besonders spannenden Momenten wegdrehen und stattdessen den beruhigenden Blick auf den Talkessel genießen. Sollte das Wetter wider Erwarten einen regnerischen Strich durch die Biergarten-Rechnung machen, empfehlen sich die Wagenhallen als Laut-Voll-Alternative. Die Übertragung bei jedem Wetter ist garantiert, Platz gibt es für 1000 Zuschauer.

Wer es gerne klein, geschlossen und gemütlich mag, dem sei das Café Galao im Süden empfohlen. Man hatte sich standhaft geweigert, die Spiele zu übertragen – beim Finale mit deutscher Beteiligung können sich aber selbst die Hipster nicht mehr entziehen. Bei 30 Sitzplätzen ist die Atmosphäre fast schon wie im Wohnzimmer zu Hause. Apropos Wohnzimmer: die gleichnamige Kneipe im Westen überträgt natürlich auch – mit Platz für 35 Besucher.

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