Eine Skitour endet für eine Gruppe in den Tiroler Alpen in der Katastrophe: 17 Menschen werden unter einer Lawine begraben. Mindestens fünf Alpinisten können nur noch tot geborgen werden.

Wattenberg - Ein großer Lawinenabgang in den Tiroler Alpen hat am Samstag mindestens fünf Wintersportler aus Tschechien das Leben gekostet. Insgesamt waren 17 tschechische Skitourengeher in zwei Gruppen am Aufstieg nahe Wattenberg bei Innsbruck unterwegs, als sich um 12.25 Uhr die Schneemassen lösten, wie die Polizei mitteilte. Alle Alpinisten wurden verschüttet. Wie viele Menschen noch unter der Lawine begraben waren, blieb zunächst unklar. Die Zahl der Todesopfer könnte daher noch weiter steigen.

 

Für 16.45 Uhr hat die Tiroler Polizei eine Pressekonferenz zum aktuellen Stand der Bergungsaktion angekündigt.

Ein unbeteiligter Skitourengeher hat nach Angaben der Ermittler am Mittag den Lawinenabgang aus der Ferne beobachtet und die Rettungskräfte alarmiert. Zahlreiche Einsatzkräften und Lawinenhunde waren für die Bergung vor Ort. Außerdem waren vier Hubschrauber im Einsatz. Zunächst ging die Polizei noch davon aus, dass zwölf Personen unterwegs waren.

Am Samstag herrschte in Tirol erhebliche Lawinengefahr, Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Den ganzen Tag über lösten sich im beliebten Skigebiet nahe der deutschen Grenze Schneebretter. Die meisten Verschütteten konnten sich selbst befreien. In Weerberg wurde ein Wintersportler von einer Lawine verschüttet und musste verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden.

Auch in den Hochlagen der deutschen Alpen mussten Wintersportler am Samstag mit erheblicher Lawinengefahr rechnen. Oberhalb von 2000 Metern könne schon ein einzelner Skifahrer oder Snowboarder Schneebrettlawinen auslösen, warnte der Lawinenwarndienst Bayern in München. Zudem könnten sich wegen der tagsüber milden Temperaturen vor allem bei starker Sonneneinstrahlung Lawinen auch selbst auslösen. Unterhalb von 2000 Metern ist die Lage etwas entspannter, dort herrscht nach Angaben der Experten mäßige Lawinengefahr.