Eine Woche lang besuchen junge Tischtennis-Spieler aus dem Kreis Esslingen die israelische Partnerstadt Givatayim. Neben dem sportlichen Wettkampf stehen das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt des Austausches, der an die Anfänge der Partnerschaft vor mehr als 40 Jahren anknüpft.

Esslingen - Ein Kreis schließt sich. Vom Sonntag, 21. Mai, an bis zum Sonntag, 28. Mai, werden acht junge Tischtennisspieler aus dem Landkreis Esslingen in die israelische Partnerstadt Givatayim reisen, um sich dort unter anderem im Wettkampf mit den jungen Israeli zu messen. Der Sport dient allerdings nur als Mittel zu dem Zweck, den Austausch mit der 55 000 Einwohner zählenden Stadt bei Tel Aviv wieder auf eine breitere Basis zu stellen.

 

Das zarte Pflänzchen Sport- und Jugendaustausch ist zwar ein Ableger einer 1983 besiegelten offiziellen Partnerschaft zwischen der Stadt und dem Landkreis Esslingen, wurzelt aber noch tiefer. Schon im Jahr 1974 hat es einen kontinuierlicher Jugendaustausch zwischen der israelischen Stadt und dem Kreisjugendring Esslingen gegeben.

Der Oberbürgermeister war Nationalspieler

Dass der Faden der Sportbegegnungen jetzt ausgerechnet im Tischtennis wieder aufgenommen wird, ist dem Oberbürgermeister von Givatayim, Ran Kunik, zu verdanken. Kunik war in seiner aktiven Zeit nicht nur mehrfacher israelischer Tischtennis-Meister und Nationalspieler, sondern hat als Jugendlicher auf Augenhöhe mit den beiden deutschen Tischtennis-Legenden Jörg Roßkopf und Steffen „Speedy“ Fetzner gespielt. Nach seiner aktiven Zeit hat der inzwischen 48 Jahre alte Politiker jahrelang als Präsident des Israelischen Tischtennis-Verbandes amtiert. Seit dem gilt Givatayim als Maß aller Dinge im israelischen Tischtennis-Sport.

„Gemessen an dem Niveau unserer Gastgeber treten wir mit einer Hobby-Truppe an“, sagt denn auch Jochen Baral, der sportliche Leiter der Esslinger Delegation. Selbst wenn gemeinsame Trainingseinheiten und ein sportlicher Kräftevergleich auf dem Programm stünden, sei es das vorrangige Ziel, den gesellschaftlichen und kulturellen Austausch zu pflegen. So haben die Esslinger Tischtennisspieler auch in der Vorbereitung weniger Wert auf Angriffs- und Aufschlagsvarianten gelegt, sondern auf allgemeine Informationen zu Land und Leuten.

In Gastfamilien untergebracht

Bei dem einwöchigen Aufenthalt sind die Esslinger Jugendlichen in Gastfamilien untergebracht. Unter anderem steht eine Übernachtung in der Wüste und der Besuch der Felsenfestung Masada auf dem Programm.

Finanziert wird die Begegnung überwiegend mit Geld des Koordinierungszentrums Deutsch-Israelischer Jugendaustausch und des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und der Esslinger Erika-Salzmann-Kern-Stiftung.

Givatayim liegt östlich von Tel Aviv und ist nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. 1922 gegründet, gilt die „Siedlung auf den zwei Hügeln“, so die Übersetzung des Namens Givatayim, als Stadt mit der höchsten Lebensqualität in Israel.