Lokales: Christine Bilger (ceb)

„Der Mann mit seiner stilbildenden Präsenz fehlt“, sagte Wolf Hammann. Irgendetwas in ihm weigere sich noch immer, die Nachricht von Züfles Tod zu begreifen, die am Sonntagabend „wie ein Blitz in die Menschen der Polizei“ eingeschlagen sei. Als Trost bleibe „nur die menschliche Fähigkeit der Erinnerung. In unserer Erinnerung bleibt er bei uns“, sagte Hammann, bevor auch er sich vor Züfles Foto im Altarraum verneigte. Ein Bild vom Polizeipräsidenten, das zu den Worten passte, mit denen er geehrt wurde: Kein offizielles Hochglanzfoto, sondern eine Momentaufnahme, die einen entspannten Züfle zeigte. Neben dem Foto hielten zwei Beamte Ehrenwache für den Verstorbenen. „Tom, du wirst uns allen fehlen, es fällt schwer, sich damit abzufinden“, sagte der Personalratsvorsitzende Rainer Hurler. „Druck net rum, sag wie es ist“, zitierte er den Polizeipräsidenten. So sei er aufgefordert worden, über Probleme der Kollegen zu reden.

 

Reinhold Gall erinnerte auch an die sensible Seite des Verstorbenen. „Ich weine leise in die Zeit“, laute eine Zeile aus einem Lied, das ihn und seine Frau verbunden habe, eine Ballade der Gruppe Rammstein. „Liebe Frau Züfle, es gibt in diesen Tagen nicht wenige, die weinen leise an ihrer Seite mit“, sagte Gall zur Ehefrau des Polizeipräsidenten. „Stirb nicht vor mir“ heißt das zitierte Lied. Auch die Landespolizeipfarrerin Eva-Maria Agster nahm es in ihre Predigt auf. Die Liedzeilen waren für sie die Botschaft, dass der Mann, der so viel Ruhe ausstrahlte, sich mit dem Gedanken befasste, wie es ist, alleine zurückzubleiben.

Thomas Züfle wurde am Freitagnachmittag im engsten Familienkreis in seinem Heimatort Jettingen beigesetzt.