Nach Ermittlungen zum tödlichen Absturz eines 64-jährigen Fallschirmspringers bei Rottenburg Mitte Juni geht die Polizei davon aus, dass der Reservefallschirm funktioniert hätte. Warum der Springer ihn nicht auslöste, ist unklar.

Rottenburg - Nach dem Tod eines 64-jährigen Fallschirmspringers bei Rottenburg im Kreis Tübingen Mitte Juni hat die Polizei am Montag ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse veröffentlicht.

 

Demnach ist immer noch nicht eindeutig klar, was die Ursache für das Unglück war. Eine Überprüfung des Fallschirms ergab, dass der Springer den Hauptschirm ordnungsgemäß abgetrennt hatte, nachdem er sich nicht richtig entfaltet hatte. Laut den Beamten muss davon ausgegangen werden, dass der 64-Jährige danach die Reißleine des Reserveschirms nicht gezogen hat - warum, das ist unklar. Nach ersten Erkenntnissen wies der Reserveschirm keinerlei Mängel auf. "Wir haben aber keine Hinweise auf eine Suizid-Absicht des Mannes", sagte ein Polizeisprecher.

War die Öffnungsautomatik aktiviert?

Jeder Fallschirm ist darüber hinaus noch zusätzlich mit einer Öffnungsautomatik versehen, die im äußersten Notfall ohne weiteres Zutun den Reserveschirm auslöst, so die Polizei. Allerdings muss diese Automatik vor dem Sprung von Hand aktiviert werden. Ob der Verunglückte das gemacht hat, ist ebenfalls noch unklar.

Springer war wohl gesund

Nach einer Obduktion des Leichnams des 64-Jährigen am Donnerstag schließt die Polizei derzeit zudem aus, dass der Springer wegen eines medizinischen Notfalls wie etwa Bewusstlosigkeit oder einer Verletzung nicht mehr in der Lage war, seinen Reserveschirm zu öffnen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen wird nun ein Sachverständiger damit beauftragt, die Komponenten des Fallschirms zu überprüfen.