Obwohl sie dicht besiedelt ist, finden sich in der Region Stuttgart zahllose schöne Strecken für Radler und Wanderer. Und viele dieser reizvollen Touren sind ganz bequem mit Bus und Bahn zu erreichen.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Region Stuttgart - Ein wenig Schweiß muss schon vergießen, wer einen prächtigen Ausblick genießen will. Denn recht steil geht es vom 3300-Einwohner-Dorf Beuren (Kreis Esslingen) hinauf auf den Beurener Fels. Ein wunderbares Panorama belohnt die Mühen des Aufstiegs, wenn nicht gerade nebelreiches Aprilwetter herrscht: Tief unten liegt der für seine Therme und das Freilichtmuseum berühmte Ort, linker Hand erhebt sich die geschichtsträchtige Burg Hohenneuffen, und rechts geraten das Dettinger Hörnle, der Jusi, der Florian ins Visier. Auch die Achalm der Reutlinger Alb ist im Hintergrund zu erkennen.

 

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah! Dieser Sinnspruch gilt Jahr für Jahr für die gemeinsame Aktion der Stuttgarter Zeitung und des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS). Zum wiederholten Mal haben sich Redakteure und Nahverkehrsplaner zusammengespannt, um der geschätzten StZ-Leserschaft eine Tour de Region vorzuschlagen. Zehn Etappen sind es diesmal geworden, die in ganz verschiedene Ecken des Ballungsraumes am Neckar führen: vom Murrtal und den Aspacher Weinbergen beispielsweise über das Schloss Dätzingen und die Würm bis hinauf auf die Schwäbische Alb und eben den Beurener Fels samt dem Hohenneuffen. Herrliche Naturlandschaften werden dabei per Fahrrad, Pedelec oder – und das ist diesmal neu im Programm – schlicht auf Schusters Rappen durchquert; aber auch in Städten wie dem mittelalterlichen Backnang wird Station gemacht. Und selbst mitten in der Landeshauptstadt haben die Macher der Tour de Region eine Strecke markiert, für die sich die Benutzung des Faltrades als besonders geeignet erweist. Als Testfahrer war mit dabei: der Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle.

Fast alle Etappen für Kinder geeignet

Es ist kein Zufall, dass bei allen Etappen verschiedene Verkehrsmittel kombiniert werden. „Der Vernetzung gehört die Zukunft“, sagt der VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. Vor allem das Fahrrad und der öffentliche Nahverkehr ergänzten sich „ganz hervorragend“, weshalb sich der Verbund auch für das Radeln engagiere.

In aller Regel sind die Etappen – egal ob für die Wanderfreunde oder die Pedalritter – diesmal so gewählt, dass sie auch von Familien mit Kindern bewältigt werden können. Und noch ein verbindendes Element lässt sich, keine Frage, beim Partner VVS finden: Die Ausgangs- und Endpunkte sind sehr gut angeschlossen an Busse und Bahnen. Eigens eingebunden wurden die neuen S-Bahn-Linien der S 60 von Renningen nach Böblingen und der S 4 von Marbach nach Backnang. „Dadurch rücken weitere interessante Ausflugsziele ins Blickfeld“, betont Stammler. Aber auch die reizvollen Nebenbahnen wie die Wieslauftalbahn im Rems-Murr-Kreis oder die Tälesbahn nach Neuffen im Kreis Esslingen sind Anknüpfungspunkte. Damit der Freizeitsport nicht in Stress ausartet, gibt es übrigens unterwegs bei der Tour de Region jeweils jede Menge Möglichkeiten zu verweilen: in Museen, Burgen und in Mühlen, an Waldlehrpfaden, in Cafés und Biergärten.

Freizeitverkehr wächst

Das Interesse der VVS-Kundschaft, die schönen Ecken im Ballungsraum etwa im Remstal, im Schönbuch oder am Albtrauf ohne Auto und dennoch schnell zu erreichen, ist enorm. „Im Freizeitverkehr werden inzwischen mehr Wege mit Bus und Bahn zurückgelegt als im Berufsverkehr“, sagt der Verbundchef Stammler. Zugleich seien an Wochenenden und Feiertagen noch Kapazitäten frei – ohne dass zusätzliche Züge eingesetzt oder neue Strecken gebaut werden müssten. Ein großer Vorteil des Nahverkehrs aus Stammlers Sicht außerdem: „Man muss keine Rundwanderung machen, sondern kann von A nach B wandern oder radeln – und zum Abschluss guten Gewissens ein Viertele trinken.“

Einen Überblick über alle Touren gibt die interaktive Karte: