Über Wiesen und Felder im Strohgäu – die dritte Etappe der Tour de Region erfordert mit ein paar bissigen Anstiegen etwas Training.  

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Ditzingen - Felix prescht gerne voraus. Immer wieder hängt der 14-jährige Schüler bei dieser Radtour von Ditzingen nach Vaihingen (Kreis Ludwigsburg) seine Begleiter ab. Mitunter wartet er mit einem Grinsen im Gesicht. Meist trudeln die Erwachsenen wenige Minuten später ein: Felix' Vater, der Vaihinger OB Gerd Maisch, der Geschäftsführer des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), Thomas Hachenberger, und der Reporter. Dann geht's weiter - über Wiesen und Felder im Strohgäu und im Heckengäu.

 

Zunächst indes radelt das Quartett gemeinsam vom Ditzinger Bahnhof über den schmucken Rathausplatz hinunter zur Glems. Hier stoppen die Ausflügler und schauen sich die Schlossmühle an, die bereits 1350 in Betrieb war. Von der Stadtmitte kommend folgen wir dem Radwegschild nach rechts. Weiter geht's im Zickzackkurs über die hügeligen Felder, meist an der Glems entlang. Der Fluss bietet vielerorts die Gelegenheit, direkt am Ufer zu rasten. An diesem Tag toben ein paar Kinder im Wasser.

Halt am Schloss in Hemmingen

Vorbei an der Talmühle, an der Glemsmühle und an der Sägemühle, die anno dazumal Hemmingen, Hirschlanden, Schöckingen und Münchingen mit Elektrizität versorgt hat. Jetzt links über die Glems, dann sagt Hachenberger: "Vor uns liegt der einzige bissige Anstieg der Tour." Das ist geschwindelt. Felix jedenfalls prescht mal wieder voraus, und sein Vater, der Herr OB, kommt ordentlich ins Schwitzen. "Ich spüre den Anstieg schon", sagt der Rathauschef. Die Kleingruppe erreicht Hemmingen, folgt der Umgehungsstraße, die das Industriegebiet umrundet, und fährt direkt am Porsche-Entwicklungszentrum vorbei.

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Mitten in Hemmingen folgen wir den Gleisen der Strohgäubahn. Hier bietet sich ein kleiner Abstecher in die Ortsmitte an. Im Hemminger Schloss, einem imposanten Bauwerk, ist das Rathaus untergebracht. Die Kommune ist allerdings nur Mieter dieser exklusiven Immobilie. Im Schlosspark stehen ein paar Bänke, ein lauschiger Platz für eine kurze Rast.

Grüne, saftige Wiesen im Strudelbachtal

Wer keine Lust mehr hat weiterzuradeln, der kann in Hemmingen in die Strohgäubahn umsteigen. Wir indes nehmen die Schauchertstraße, die steil hinauf in ein Wohngebiet führt. OB Maisch protestiert: "Ich dachte, es gibt auf der Tour nur den einen Anstieg." Der VVS-Mann lacht und kontert: "Man muss die Leute halt motivieren." Oben angekommen geht's dafür ein paar Kilometer weit immer leicht bergab. An einer T-Kreuzung links, dann nach rechts und für rund 300 Meter auf die Kreisstraße1653 radeln. Links abbiegen in den Wald und über einen geschotterten Weg mitten durch den Forst. Der Weg führt hinunter ins Strudelbachtal.

Ankunft in Eberdingen. Hier gibt es ein Freibad, "das kälteste im Kreis Ludwigsburg", sagt Hachenberger, der im Gäu aufgewachsen ist. Der Weg im Studelbachtal bis Enzweihingen ist ideal, auch für ganz kleine Radler. Rechts und links sind grüne, saftige Wiesen. Pferde stehen auf einer Koppel, Schafe grasen. Beim Sportplatz in Riet gibt es einen Biergarten mit Spielplatz.

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In Enzweihingen wäre ein Abstecher nach Berghof möglich. Ausgerechnet der OB macht diesen Vorschlag. "Von dort oben hat man eine gute Aussicht", erklärt er - will aber keinesfalls hinaufradeln, sondern heim nach Vaihingen. Also dann: weiter gerade aus - dem Sohnemann hinterher. Über die B10 - oder auch nicht. Von hier aus, sagt der VVS-Geschäftsführer "führen alle Wege nach Vaihingen". Der Weg zum Bahnhof ist noch mal schweißtreibend: knapp zwei Kilometer bergauf.

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