Wer jetzt schon seinen Urlaub planen will, kann sich vom Wochenende an auf der CMT inspirieren lassen: Mehr als 90 Länder präsentieren sich dieses Jahr auf den Fildern. Partnerländer sind Indien, die Schweiz und Dänemark.

Stuttgart - Mehr als 90 Länder präsentieren sich dieses Jahr auf der Caravan- Motor-Touristik-Messe auf den Fildern. Partnerländer der CMT sind Indien und die Schweiz als Fern- und Nahreiseziele sowie Dänemark, das Partnerregion im Bereich Camping ist. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 220 000 Besuchern. Die Reisemesse beginnt am kommenden Samstag und dauert dann neun Tage lang bis zum 24. Januar. Am ersten Wochenende liege der Fokus thematisch im Bereich Fahrrad- und Erlebnisreisen mit Wandern, sagt der Pressesprecher der Messe Stuttgart, Andreas Wallbillich. Urlauber, die gerne in See stechen, oder sich sportlich beim Golfen betätigen wollen, kämen am zweiten Wochenende auf ihre Kosten.

 

Vor allem boomt der Urlaub mit dem Wohnwagen. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 10,1 Prozent mehr Wohnmobile zugelassen worden, bei den Wohnwagen gebe es ein Plus von 8,9 Prozent, heißt es bei den CMT-Veranstaltern. Bei der Ausstattung der Fahrzeuge gebe es nach oben keine Grenzen, erklärt der Messesprecher Axel Recht. Ob Marmorboden oder Fußbodenheizung – Caravaning-Fans geben gerne ein paar Euro mehr aus, um auf ihren Reisen Luxus zu genießen. Die Preise der Fahrzeuge bewegen sich dabei von 40 000 Euro bis deutlich über einer Million Euro. Dieses Jahr werden 850 Reisemobile, Caravans und Freizeitfahrzeuge von mehr als 100 Marken zu sehen sein, darunter auch eine Menge Neuheiten.

Königlicher Besuch hat sich angekündigt

Da Dänemark dieses Mal Partnerregion im Bereich Caravaning ist, hat sich königlicher Besuch angekündigt. Zur Eröffnung am Samstag will Prinzessin Benedikte von Dänemark kommen, eine Schwester der Königin. Das Land ist laut Touristikbüro VisitDenmark ein Paradis für Camper, denn das Meer sei für Reisende stets in erreichbarer Nähe.

Die CMT wurde erst kürzlich als weltweit beste Publikumsmesse und zweitbeste Fachmesse ausgezeichnet, betonte Recht. Das Corps Touristique (CT), die Vereinigung der ausländischen nationalen Tourismusorganisationen und Eisenbahnen in Deutschland, hatte die Preise im vergangenen Dezember in Frankfurt vergeben. Ganz vorne bei den Fachmessen stand die Touristikmesse ITB Berlin, auf Rang drei kam die Frankfurter IMEX. „Wir sind die weltweit größte Messe im Publikumsbereich“, sagt Recht. Die anderen Messen seien in erster Linie Fachmessen für Brancheninseder. Der Preis in Form einer gläsernen Weltkugel wird seit dem Jahr 2006 vom Corps Touristique verliehen.

Trend in Richtung Individualtourismus

Der Trend gehe dieses Jahr eindeutig in Richtung Individualtourismus, sagt Pressesprecher Wallbillich: „Reisende basteln sich gerne ihr eigenes Programm zusammen.“ Die Reiseveranstalter böten zudem ein neues Konzept an: Beim sogenannten Home Stay können Urlauber bei einheimischen Familien übernachten und dabei ein ganz neues Gefühl für die Urlaubsziele bekommen. Diese Art von Reisen sei fern von All-Inclusive-Angeboten, so sein Kollege Recht. Die Reisenden hätten so die Chance auf exklusive Insider-Tipps.

Im Bereich der Fahrradfahrer habe sich auch sehr viel getan. Vor allem E-Bikes seien nach wie vor der Renner, sagt Recht. Die Hersteller werden auf der Messe darüber berichten, wie sie die elektrisch betriebenen Flitzer immer leichter machen. Das Reutlinger Unternehmen Bosch eBike Systems werde beispielsweise einen neuen Bordcomputer für das Fahrrad vorstellen. Mit dem Gerät kann der Biker von zu Hause aus mit dem Smartphone seine Fahrradroute planen, diese auf den Mini-Computer laden und nach der Tour alle wichtigen Daten auswerten.

Viele Mitmachangebote an den Ständen

„Wir bieten dieses Jahr auch zahlreiche Mitmachangebote an“, ergänzt Wallbillich. Wer neue Fahrräder oder Segways ausprobieren möchte, kann dies auf mehreren Parcours machen. „Wir haben auch eine vier Meter hohe Kletterwand auf der Messe“, sagt der Pressesprecher. An dieser können Bouldering-Fans ihre Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit üben. „Bouldern“ (boulder ist das englische Wort für Felsblock) ist eine Form des Kletterns, bei der ohne Gurt und Seil in Absprunghöhe geklettert wird. Auf einer Driving Range können Golf-Fans in 15 Abschlagsboxen an ihrem Schwung arbeiten.

Die Messe wird zudem einen Guinness-Weltrekord präsentieren, der besonders für die kleinen Reisenden von großem Interesse sein könnte: ein Wohnmobilanhänger, der aus mehr als 215 000 Lego-Bausteinen gebaut wurde – voll funktionsfähig mit Licht und fließendem Wasser. Kreuzfahrt-Fans können eine Schiffskabine der Aida besichtigen. Die neun Meter lange Kajüte wird im Freien aufgebaut.

Der Entwickler der Aida-Kreuzfahrten, Horst Rahe, wird noch einen Tag vor der Eröffnung mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten übergibt den Preis am Freitagabend an den 76-Jährigen. Der Hannoveraner habe mit seinem Projekt eine Lücke geschlossen, indem er bezahlbaren Ulraub auf hohem Niveau ermögliche, heißt es in einer Pressemitteilung.