Wird mit einem bisschen Stoff aus einem riesigen Test-Turm aus Beton ein Kunstobjekt? Der Aufzugbauer ThyssenKrupp und die Stadt Rottweil meinen ja und haben am Freitag ein Modell des "Tower of light" vorgestellt. Kritiker fürchten um das Stadtbild.

Wird mit einem bisschen Stoff aus einem riesigen Test-Turm aus Beton ein Kunstobjekt? Der Aufzugbauer ThyssenKrupp und die Stadt Rottweil meinen ja und haben am Freitag ein Modell des "Tower of light" vorgestellt. Kritiker fürchten um das Stadtbild.

 

Rottweil  - Eine Mischung aus Stoff und Beton soll dem 244 Meter hohen Test-Turm des Aufzugbauers ThyssenKrupp in Rottweil ein künstlerisches Aussehen verleihen.

Am Freitag haben die Stadt und das Unternehmen einen Entwurf für die Gestaltung des geplanten „Tower of light“ vorgestellt. ThyssenKrupp will in dem Gebäude Hochgeschwindigkeitsaufzüge für Wolkenkratzer testen.

Elf Aufzugschächte sollen in dem Turm, der selbst den Stuttgarter Fernsehturm in den Schatten stellen würde, Platz finden. Doch das rund 40 Millionen Euro teure Gebäude soll laut den Verantwortlichen nicht nur funktional sein, sondern ebenso ein „Wahrzeichen für Rottweil und seine Umgebung“ werden.

Stoffhülle aus Glasfasergewebe

„Die Absicht war es, aus dem Zweck- und Funktionsbau ein Kunstwerk zu machen“, erklärt Architekt Helmut Jahn. Den Plänen zufolge soll der Betonschaft mit einer Stoffhülle aus Glasfasergewebe umwunden werden, die am Fuß engmaschig ist und nach oben hin immer mehr des Turms preisgibt.

Zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten soll das Material verschieden reflektieren. Nachts soll der Turm von innen luminös sein.

Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß sieht in dem Bauvorhaben eine Chance für die Wirtschaft in der Region und ist überzeugt, dass „Alt und Neu in Rottweil gut zusammen passen.“ Eine Aussichtsplattform auf 232 Metern Höhe soll den Tourismus ankurbeln. Kritiker befürchten, dass der Turm das Stadtbild der ältesten Stadt Baden-Württembergs verschandelt. Stimmt der Gemeinderat den Plänen zu, könnte ThyssenKrupp noch im Herbst mit dem Bau beginnen.