Der VfB Stuttgart ist bei der Trainersuche hin- und hergerissen. Soll der Neue zum Stuttgarter Weg passen, oder ist jetzt vor allem Erfahrung gefragt, so lautet die Frage. Tayfun Korkut ist ein Kandidat. Lucien Favre ist wohl kein Thema mehr.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Beim VfB zeichnet sich noch nicht die eine klare Linie bei der Trainersuche ab. Stattdessen gibt es zwei unterschiedliche Ansätze und so innerhalb der Vereinsführung auch zwei Positionen bei der Frage, wer Nachfolger des vor die Tür gesetzten Alexander Zorniger wird.

 

Die eine Seite favorisiert den erfahrenen Trainer. Formuliert hat diesen Wunsch unter anderem auch der Ehrenpräsident Erwin Staudt im StZ-Interview. Lucien Favre wäre ein entsprechender Kandidat. Doch diese Lösung ist im Moment unwahrscheinlich. Aus dem Umfeld des Schweizers ist nämlich zu hören, dass Inhalte aus dem Vertrag mit Borussia Mönchengladbach eine Verpflichtung Favres noch in diesem Jahr nicht zulassen. Außerdem hielte er es für problematisch, wenn er gleich wieder einen neuen Job annehmen würde, nachdem er gerade erst in Gladbach ausgebrannt aufgehört hat, heißt es.

Gisdol als Kompromisskandidat

Viel Erfahrung würde auch Jos Luhukay mit zum VfB bringen. Doch die ganz große Rolle scheint der Niederländer in den Stuttgarter Überlegungen nicht zu spielen. Dasselbe gilt für Mirko Slomka, der sich gerade über die Medien selbst bewirbt.

Viel besser ließe sich der von Zorniger eingeschlagene VfB-Weg mit dem in Stuttgarter verwurzelten Tayfun Korkut fortsetzen. Das ist die Forderung der anderen Seite beim VfB, die durch den Trainerwechsel nicht alles in Frage gestellt sehen will. Als Kompromisskandidat könnte Markus Gisdol angesehen werden, der eine ähnliche Spielidee wie Zorniger hat, diese aber nicht so radikal vertritt. Außerdem kann Gisdol auf Erfahrung im Abstiegskampf mit Hoffenheim verweisen. Allerdings gilt Gisdol wie Zorniger als nicht gerade einfach im persönlichen Umgang.

Und dann gibt es ja auch noch Jürgen Kramny, der am Sonntag in Dortmund auf der VfB-Bank sitzt. Sollte der bisherige Trainer der zweiten Mannschaft von Erfolg zu Erfolg eilen, wäre das eine Lösung, mit der der VfB wohl auch leben könnte.