Alexandru Maxim kommt beim VfB Stuttgart nicht so richtig in Schwung. Er sitzt oft auf der Bank – zu Unrecht, wie er findet. Der Rumäne will mehr Anerkennung und kokettiert mit einem Wechsel.

Sport: Carlos Ubina (cu)

So sieht also ein unzufriedener Fußballprofi aus. Alexandru Maxim sitzt entspannt in einem Sessel. Die anfangs vor der Brust verschränkten Arme öffnen sich schnell und er lacht. Er sagt aber auch: „Ich weiß, dass es ein Angebot für mich gibt.“ Swansea City hat es abgegeben und vielleicht wirkt sich ja die Aussicht, bald in der Premier League zu spielen, positiv auf die Laune des Mittelfeldspielers vom VfB Stuttgart aus. Doch der Rumäne sagt auch: „Ich fühle mich wohl beim VfB. Es muss aber jemand vom Verein kommen, mir sagen, ob er an meine Fähigkeiten glaubt, und dass ich bleiben soll.“

 

Dieser jemand ist seit kurzem Robin Dutt. Der neue Sportvorstand hat mit Maxim auch schon gesprochen und ihm versichert, dass er eine wichtige Rolle bei den Stuttgartern einnimmt – jetzt und in Zukunft. Doch wenn man Maxim richtig versteht, dann spürt er zwischen dem gesprochenen Wort des Sportvorstands und seiner tatsächlichen Rolle im Team noch eine Diskrepanz. Wie groß diese ist, lässt sich allerdings nur schwer bemessen. „Ich habe in dieser Saison nicht so viel gespielt, und mit dieser Situation kann ich nicht zufrieden sein“, sagt der 24-Jährige, den zu Beginn des Trainingslagers in Portugal leichte Achillessehnenbeschwerden behindern.

Ob sich die Unzufriedenheit beziehungsweise die Wertschätzung auch in Geld aufwiegen lässt, ist die andere Frage. Angeblich will Swansea bis zu 6,5 Millionen Euro für die Offensivkraft locker machen. „Bis zu mir ist aber kein Angebot durchgedrungen, über das es sich zu reden lohnt“, sagt Dutt. Seine Ansage ist klar: Maxim bleibt. Grundsätzlich hat der Spieler damit auch kein Problem. Er will in einer der großen Ligen Europas seine Kombinations- und Freistoßkunst zum Besten geben.

In Stuttgart ist Maxim nur Ergänzungsspieler

Beim VfB kam er zuletzt über den Status des Ergänzungsspielers jedoch nicht hinaus. Vielleicht spielt er, vielleicht auch nicht. Mal wird er eingewechselt, mal auch nicht. Auf zehn summieren sich die Ligaeinsätze in dieser Saison. Ein Tor hat er dabei erzielt und immerhin fünf vorbereitet.

Doch insgesamt stagniert Maxims fußballerische Entwicklung, er pendelt zwischen dem trickreichem Ideengeber und einem Schönspieler im Abstiegskampf, der gerne mal die Defensive vernachlässigt – was ihn immer wieder auf die Bank bringt. Auch bei Huub Stevens. Der Trainer muss nun jedoch das Problem lösen, dass seine Lieblingszehn zum Rückrundenstart wohl ausfällt. Wegen einer Überlastungsreaktion am lädierten Knie fehlt Daniel Didavi in Portugal – und nach der Rückkehr am nächsten Samstag bleibt nur noch eine Woche bis zum Heimspiel gegen Gladbach.

Doch Maxim will seinen Stellenwert unabhängig von Didavis Einsatzfähigkeit erkennen. „Mehr Wertschätzung, als dass wir betonen: Du bist nicht zu verkaufen – das geht nicht“, sagt Dutt. Jetzt muss der Rumäne die Anerkennung nur noch spüren.