Am 10. Januar war Junior Malanda bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, am Dienstag haben Familie und Mitspieler den VfL-Wolfsburg-Profi bei einer bewegenden Trauerfeier verabschiedet.

Brüssel - Zehn Tage nach seinem Tod haben Mitspieler des VfL Wolfsburg, Angehörige und Fans Junior Malanda die letzte Ehre erwiesen. Rund 1500 Menschen kamen zur Trauerfeier nach Brüssel.

 

Bei der bewegenden Zeremonie lag ein Herz aus Blumen zu Ehren des belgischen Fußball-Profis auf dem weißen Sarg, davor ein Porträtfoto sowie ein Jersey seines ehemaligen Clubs SV Zulte Waregem. Dicht gedrängt bis auf die Altarstufen standen die Menschen in der monumentalen Nationalbasilika. Einige winkten mit weißen Rosen, andere trugen Wolfsburg-Trikots.

Letzte Ehre im Wolfsburg-Trikot

"Es war ein sehr schwerer Gang für uns alle", sagte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs. "Junior zu verabschieden, hat sehr weh getan. Aber es war uns allen wichtig und ein großes Bedürfnis, ihm die letzte Ehre zu erweisen." Der Bundesligist VfL Wolfsburg, bei dem Malanda zuletzt spielte, war mit einer großen Delegation nach Brüssel gereist. Die Wolfsburger nahmen auch an der Beisetzung auf dem wenige Kilometer entfernten Friedhof Sint-Agatha-Berchem teil.

Die Trauer, die der Unfalltod des belgischen Talents nicht nur in dem kleinen Land ausgelöst hat, wurde schon an den Blumengestecken vor der Kirche deutlich. Die zahlreichen Kränze waren mit Fotos von Malandas Mannschaft aus Kindertagen und Fanschals dekoriert. Einige Besucher der Kirche trugen Wolfsburg-Trikots, viele hatten ein kleines Schwarz-Weiß-Foto von Malanda an die Kleidung geheftet. Malanda hatte beim Bundesligisten VfL Wolfsburg einen Vertrag bis 2018.

Man nehme Abschied "in der Kirche, in die Malanda als Kind mit seinen Eltern gegangen ist", sagte der Priester, nachdem der weiße Sarg des 20-Jährigen hineingetragen worden war. Familienmitglieder und Freunde hielten bewegende Ansprachen in mehreren Sprachen für Malanda, der am 10. Januar auf der A2 bei Porta Westfalica zu Tode gekommen war. "Du hast jeden Einzelnen von uns berührt. Du warst so fürsorgend", sagte eine Angehörige. Neben Tränen und großer Trauer gab es auch stimmungsvolle Elemente: Gleich zu Beginn sang ein Gospelchor, Sänger tanzten klatschend um den Sarg.

Spieler kämpfen mit den Tränen

Allofs musste sich während der mehrstündigen Trauerfeier wie mehrere Spieler mehrfach die Tränen aus dem Gesicht wischen. Allofs saß mit Trainer Dieter Hecking und den Profis in den vorderen Reihen. Auf dem weißen Trauerband am VfL-Kranz aus Margeriten stand: "Für immer in unseren Herzen".

Belgiens Nationalspieler Kevin de Bruyne, der in Wolfsburg zu Malandas Teamkameraden gehörte, war schon 20 Minuten vor der Trauerfeier gekommen. Minutenlang saß er gedankenverloren und mit verschränkten Armen in den noch leeren Wolfsburger Reihen.

Die mit einem Flugzeug angereiste VfL-Delegation kam erst unmittelbar vor Beginn der Zeremonie um 11 Uhr in die Kirche. Darüber hinaus waren auch viele belgische Fußballspieler und Nationalcoach Marc Wilmots gekommen. Nach fast drei Stunden wurde der Sarg zur französischen Version von "Nehmt Abschied, Brüder" durch die Menschenmenge aus der Kirche getragen. Vorbei auch an Allofs und Hecking, die sich verneigten.

Der deutsche Fußball will am ersten Rückrunden-Spieltag noch einmal des Spielers gedenken. In allen Stadien soll zu Beginn der Spiele eine Trauerminute für Malanda eingelegt werden. Das hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Dienstag empfohlen. Darüber hinaus stellt es die DFL allen Clubs frei, mit Trauerflor zu spielen.